2. Bundesliga

Paukenschlag beim FCK: Franco Foda sofort weg!

Kaiserslautern: Schäfer sitzt gegen Cottbus auf der Bank

Paukenschlag beim FCK: Franco Foda sofort weg!

Die Zeit in Kaiserslautern ist beendet: Franco Foda muss seinen Posten räumen.

Die Zeit in Kaiserslautern ist beendet: Franco Foda muss seinen Posten räumen. imago

Am kommenden Montagabend im Heimspiel gegen Energie Cottbus wird nun Fitnesscoach Oliver Schäfer als Verantwortlicher auf der Bank sitzen. Zusammen mit Teammanager Roger Lutz soll er die Mannschaft zunächst betreuen. Hatte es zunächst vom Verein geheißen, dass man "zeitnah" um eine neue Lösung bemühen würde, sagte Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz am Abend, dass die Lösung Schäfer/Lutz keine Befristung habe: Man werde sich in der Suche nach einem Nachfolger keinen Druck machen, das Team sei erst einmal in guten Händen. Der frisch beim VfB Stuttgart entlassene Bruno Labbadia, wie Foda einst Spieler bei den Pfälzern, sei aber ausdrücklich kein Thema.

"Wir haben nach der 0:4-Niederlage beim VfR Aalen viele intensive Gespräche geführt und die Situation analysiert. Die schon im Anschluss an die Relegationsspiele erarbeiteten Analysen und eingeleiteten Maßnahmen haben nicht die erhofften Wirkungen gezeigt", erklärte Kuntz. "Der nun notwendige Schritt fällt uns sehr schwer, wir sehen aber keine andere Möglichkeit, um die negative Entwicklung zu stoppen und die Saisonziele nicht zu gefährden."

Trainersteckbrief Foda
Foda

Foda Franco

1. FC Kaiserslautern - Vereinsdaten
1. FC Kaiserslautern

Gründungsdatum

02.06.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Später legte Kuntz noch einmal nach: "Ich will es nicht ins Lächerliche ziehen, aber wenn man eine tolle Frau am Abend kennenlernt und ein paar Parameter stimmen, ist die Begeisterung zunächst groß. Aber es zeigt sich im Alltag, ob man zusammenbleiben kann. Das war bei uns nicht mehr der Fall." Eigentlich habe Foda scheinbar allen Anforderungen genügt und auch "Stallgeruch" mitgebracht. Doch nach einer Analyse auch der gesamten letzten Saison, nicht nur der letzten vier Spieltage, sei man zum Schluss gekommen, dass eine Trennung das Beste sei. Die für eine erfolgreiche Saison nötige Euphorie in der Mannschaft und im Umfeld sei nicht mehr vorhanden.

Franco Foda hatte im Sommer 2012 den 1. FC Kaiserslautern übernommen. Sein erklärtes Ziel war der Aufstieg in die Erste Liga. Am Ende der vergangenen Saison verpasste der Traditionsverein diese Vorgabe aber in den Relegationsduellen gegen 1899 Hoffenheim.

Es zeigt sich im Alltag, ob man zusammenbleiben kann. Das war bei uns nicht mehr der Fall.

Stefan Kuntz

Nach 16 Neuzugängen im Vorjahr ging der Umbau nach dem Scheitern in diesem Sommer munter weiter mit sieben weiteren Verpflichtungen (Gaus, Jenssen, Matmour, Occean, Ring, Stöger, Zoller), die zum Teil Erstligaerfahrung mitbringen. 23 (!) Zugänge seit dem Abstieg. Eine deutliche Verbesserung der Spielweise ist bisher nicht zu erkennen.

Eigentlich sollte Foda nach dem 0:4-Debakel beim VfR Aalen gegen Cottbus eine Chance auf Wiedergutmachung erhalten. Nach den Trainingseindrücken am Mittwoch reifte bei den FCK-Verantwortlichen die Überzeugung, dass mit Foda der Umschwung nicht mehr zu bewerkstelligen sei. Einen Tag später zog FCK-Klubboss Stefan Kuntz dann die Notbremse.

Franco Foda kam im Jahr 1981 bereits als Jugendlicher zum 1. FC Kaiserslautern. Nach Stationen bei Arminia Bielefeld und beim 1. FC Saarbrücken kehrte er im Jahr 1987 in die Pfalz zurück. Weitere Stationen als Spieler waren Bayer Leverkusen, VfB Stuttgart, FC Basel und Sturm Graz. Bei den Steirern begann der zweimalige Nationalspieler dann anschließend seine Karriere als Trainer. Zunächst betreute er die Amateure, ehe er zum Chefcoach aufstieg.

Als Nachfolger von Krassimir Balakov unterschrieb Foda im Sommer 2012 auf dem Betzenberg einen Zweijahresvertrag bis 30. Juni 2014. Der 47-Jährige ist nach Peter Pacult bei Dynamo Dresden bereits der zweite Trainer, der in der noch jungen Zweitliga-Saison vorzeitig gehen musste.