2. Bundesliga

Labbadia: "Eine Bauchentscheidung"

Greuther Fürth: Nachfolger für Möhlmann steht fest

Labbadia: "Eine Bauchentscheidung"

Bruno Labbadia

Wird neuer Trainer der SpVgg Greuther Fürth: Bruno Labbadia. dpa

Der Kontrakt wurde am Montag unterschrieben, der 41-jährige Labbadia im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. "Ich habe in den letzten Tagen intensive Gespräche mit Präsident Helmut Hack geführt", sagte der "Pistolero" bei diesem Termin. "Dabei ging es ausschließlich über Fußball." Es sei eine "Bauchentscheidung" gewesen, sagte der künftige Fußballlehrer im Ronhof. Der frühere Torjäger wisse um die Schwere der Aufgabe in Fürth, doch reize es ihn, mit "geringen Mitteln große Erfolge zu erzielen". Außerdem freue er sich darauf, auf "viele hungrige Spieler" zu treffen - die ihn dann "siezen" sollen, wie Labbadia am Montag wissen ließ.

Um einen möglichst guten Einstieg bei den Mittelfranken feiern zu können, will Labbadia in den kommenden Wochen auch regelmäßig Kontakt zu seinem Vorgänger Benno Möhlmann halten, der seine Zelte nach einer Meldung vom Montag im nächsten Spieljahr beim designierten Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig aufschlagen soll. Möhlmann wollte dies noch nicht bestätigen.

Eddy Sözer wird Co-Trainer

"Ich wäre dumm, die Ratschläge meines Vorgängers auszuschlagen", sagte Labbadia, der bislang noch nicht mit Möhlmann gesprochen hat. "Aber natürlich will ich auch mein eigenes Konzept einbringen." Schneller und attraktiver Fußball - dafür soll der "Ausbildungsverein" SpVgg Greuther Fürth auch in der kommenden Saison stehen. "Fußball, so wie ich ihn liebe", so Labbadia. Zur Seite wird ihm dann nicht der aktuelle Co-Trainer Werner Dreßel stehen - dessen Vertrag wird nicht verlängert -, sondern Eddy Sözer, derzeit noch U23-Coach beim Regionalligisten Darmstadt 98 und guter Bekannter Labbadias aus gemeinsamen "Lilien"-Zeiten. "Eddy Sözer sieht den Fußball so wie ich, er kommt vom Jugendfußball, was in Fürth sicher gut passt", sagte Labbadia.

Nötig wurde die Trainersuche in Fürth, weil Möhlmann bereits im Winter verlautbaren ließ, dass er seinen auslaufenden Vertrag in Fürth nicht verlängern werde. Für den 51-Jährigen, der die SpVgg im Februar 2004 im Abstiegskampf übernahm und bereits von 1997 bis 2000 schon einmal betreut hatte, ist "das Gesamtpaket des Vereins nicht aufstiegsreif".

Eine bittere Erfahrung für Möhlmann, der mit der SpVgg mehrfach haarscharf am Aufstieg vorbeischrammte und nun seine Konsequenzen daraus zog. Trotz hartnäckigster Überredungskünste seitens SpVgg-Präsident Helmut Hack, doch in Fürth zu bleiben, blieb der in Bremen lebende Coach bei seinem Entschluss und geht wieder zurück nach Norddeutschland.

Vereinsinfo

Pikanterweise trainierte Möhlmann Bruno Labbadia bei Arminia Bielefeld, als dieser nach den Stationen in Kaiserslautern, KSC und beim FC Bayern seine Karriere in Ostwestfalen ausklingen ließ.

Bruno Labbadia kam in seiner aktiven Karriere auf 328 Bundesligaspiele (103 Tore) für den Hamburger SV, Kaiserslautern, Bayern München, Köln, Bremen und Bielefeld. Der Mittelstürmer kann auf zwei Einsätze in der deutschen Nationalmannschaft zurückblicken.

Nach Beendigung seiner aktiven Karriere schlug er die Trainerlaufbahn ein. Von Mai 2003 bis Sommer 2006 trainierte er den SV Darmstadt 98. Als er im vergangenen Jahr den angestrebten Aufstieg verpasste, trat er freiweillig zurück und erwarb im Dezember 2006 seine Fußballlehrer-Lizenz.