Nürnbergs Cheftrainer René Weiler drehte im Vergleich zur 1:2-Niederlage beim VfL Bochum viermal am Personalkarussell: Für Bulthuis, Behrens, Stark (verkauft an Hertha BSC) und Schöpf standen der jüngste Neuzugang Margreitter sowie Möhwald, Gislason und Kerk in der Startelf.
Düsseldorfs Coach Frank Kramer hatte gegenüber der 1:2-Heimpleite gegen den SC Freiburg zwei Neue an Bord: Sobottka und Ya Konan ersetzten Schmitz und Bodzek.
Bei heißen Temperaturen passierte in der Anfangsphase wenig. Beiden Teams war die Verunsicherung nach den letzten Misserfolgen anzumerken, das Risiko wurde gescheut, das Tempo war überschaubar. Der Club hatte mehr Ballbesitz, fand aber gegen auf Konter lauernde Düsseldorfer zunächst kein Mittel, sich gefährlich an oder gar in den gegnerischen Strafraum zu kombinieren. Einzige Ausbeute der Offensivbemühungen des FCN: Mit Haggui und Strohdiek waren beide Fortuna-Innenverteidiger früh verwarnt und mussten fortan etwas vorsichtiger zu Werke gehen.
Die Kramer-Elf verdichtete die Räume vor allem im Mittelfeld gut, die Hausherren fanden im Aufbauspiel des Öfteren keine Anspielstation. Lange Pässe in die gegnerische Hälfte waren so ein Mittel, allerdings kein taugliches, denn die Offensivkräfte Nürnbergs waren gegen die aufmerksame Abwehrreihe Düsseldorfs meist nur zweiter Sieger.
Die magere Ausbeute nach einer zähen halben Stunde in einer spielerisch schwachen Partie: Zwei Abschlüsse der Nadelstiche setzenden Rheinländer durch Sararer (19.) und Bolly (28.), kein einziger vom FCN. Dies sollte sich aber in der 38. Minute ändern, als Burgstaller nach Gislasons Solo und dessen abgefälschtem Abschluss volley einnetzte. Das Tor jedoch zählte nicht, das Schiedsrichtergespann hatte fälschlicherweise eine Abseitsstellung des Österreichers gesehen.
Sekunden vor der Pause eine zweite knifflige Abseitsentscheidung, diesmal aber lag Referee Dingert beim Treffer von Koch richtig, van Duinen stand zu nah am Tor und im Blickfeld Kirschbaums.
Der 5. Spieltag
Behrens ersetzte mit Wiederanpfiff den gelbverwarnten Club-Kapitän Polak. Das Bild auf dem Rasen blieb unverändert - die Gäste verharrten in abwartender Haltung, Nürnberg suchte nach der Lücke im Defensivverbund des Kontrahenten. Berichtenswertes gab es zunächst schlichtweg nicht, außer dass die Platzherren schon nach einer knappen Stunde ihr Wechselkontingent erschöpft hatten: Bulthuis ersetzte den am Oberschenkel angeschlagenen Margreitter, Schöpf den ausgepumpten Kerk.
Erst Pfostenpech, dann die Führung
Mitte des zweiten Durchgangs Pech für die Weiler-Schützlinge, als Blum nach Sololauf nur den linken Pfosten traf (65.). Jetzt aber fasste der Altmeister Mut, und schon der nächste Angriff brachte die Führung: Auch Möhwalds Distanzschuss knallte an den Pfosten, der Abpraller fiel aber Behrens vor die Füße, der nur noch ins leere Tor einschieben musste (67.).
Nach dem 1:0 zog sich Nürnberg zurück, überließ der Fortuna weite Teile des Mittelfelds. Die Kramer-Elf mühte sich, blieb aber weitgehend harmlos. Bis zur 89. Minute, als Ya Konan aus 18 Metern nur die Querstange traf. Es war die einzige ernsthafte und auch letzte Ausgleichsmöglichkeit der an das Tabellenende abgerutschten Düsseldorfer.
Nach der Länderspielpause am kommenden Wochenende tritt der Club aus Nürnberg am Sonntag, dem 13. September (13.30 Uhr), in Fürth zum Franken-Derby an. Zur gleichen Zeit empfängt Fortuna Düsseldorf die Löwen aus München.