St. Paulis Trainer Ewald Lienen stellte im Vergleich zum 0:2 bei 1860 München zweimal um: Für Rzatkowski (Bank) und Choi (erkrankt, nicht im Kader) brachte er Alushi und Kalla.
Auch FCN-Coach René Weiler nahm gegenüber dem 2:1 gegen Eintracht Braunschweig zwei Änderungen vor: Für Kerk und den Gelb-gesperrten Burgstaller liefen Möhwald und Leibold auf.
St. Pauli hatte in der Anfangsphase ein Übergewicht, dabei viel Ballkontrolle. Aus dem Spiel heraus gelang den Kiez-Kickern zunächst keine nennenswerte Torannäherung, wohl aber nach Standards: Schäfer parierte Maiers Freistoß (7.), Sobiech nickte nach einer Ecke links vorbei (11.).
Die Hamburger blieben am Drücker, Maier prüfte Schäfer aus der Distanz (17.). Dem Club mangelte es an einem konstruktiven Spielaufbau, eine starke Kombination mündete dann allerdings in die Führung aus dem Nichts: Möhwald spielte nach rechts auf Brecko, dessen Hereingabe Behrens verpasste. Dafür aber erwischte Füllkrug den Ball wohl mit dem linken Knie im Fünfer und bugsierte diesen an Himmelmann vorbei ins Netz (17.).
Die Lienen-Elf knabberte am Rückstand, blieb zwar im Vorwärtsgang, suchte den Weg zum gegnerischen Tor aber immer wieder durch das vom Kontrahenten gut verdichtete Zentrum - und biss sich so immer wieder an der kompakten Defensive der zweikampfstarken Franken fest.
Füllkrug schnürt den Doppelpack
Die Hausherren reklamierten vergeblich Handspiel von Margreitter, der FCN war mit dem Konter im direkten Gegenzug (Möhwald, 25.) und einem Freistoß (ebenfalls Möhwald, 30.) gefährlicher. Die Weiler-Elf stemmte sich vor der Pause gegen die fortwährenden Offensivbemühungen der Hamburger, die kaum Torgefahr ausstrahlten - und verpasste dem Gegner den zweiten Tiefschlag: Mit dem Rücken zum Tor spielte Schöpf den Ball aus dem Mittelfeld steil nach vorne. Füllkrug war gestartet, nahm die Kugel gut mit, enteilte den beiden Innenverteidigern und überwand Himmelmann aus elf Metern (43.).
Der 16. Spieltag
Leibold macht schnell alles klar
Lienen brachte mit Wiederanpfiff Dudziak für Kalla. Die Hanseaten machten Druck, Thy verpasste Hornschuhs Zuspiel in aussichtsreicher Position (50.). St. Pauli war eifrig, zu eifrig: Zwei Hamburger rannten sich gegenseitig über den Haufen, Schöpf leitete den Konter ein. Nach Doppelpass mit Füllkrug spielte der Österreicher nach halblinks auf Leibold, der aus elf Metern eiskalt blieb und ins lange Eck traf (53.).
Der Rest der Partie ist schnell erzählt: Nürnberg beschränkte sich fast vollkommen auf die Verwaltung des Ergebnisses, blieb seiner defensiven Linie treu in einem Spiel, das nun zwischenzeitlich vollkommen abtauchte. St. Pauli gelang kaum etwas, erst Thy (69., 73.) rief noch einmal den sicheren Schäfer im Club-Tor auf den Plan.
Erras setzt den Schlusspunkt
Ereignislos plätscherte die Schlussviertelstunde dahin, ehe die Gäste noch einmal zuschlugen: Erras nutzte eine unzureichende Faustabwehr von Himmelmann nach einer Schöpf-Ecke zum 4:0-Endstand. Damit feierte der FCN den ersten Sieg am Millerntor überhaupt und pirscht sich mit dem zweiten Dreier in Folge an Platz drei heran.
St. Pauli gastiert am kommenden Spieltag am Nikolaus-Sonntag (13.30 Uhr) auf dem Lauterer Betzenberg, der Club tritt bereits am Freitag (18.30 Uhr) zuhause gegen Paderborn an.