Fortunas Interimscoach Oliver Reck wechselte sein Team nach dem 2:2 gegen Karlsruhe auf einer Position - und zwar im Tor. Giefer durfte in seinem letzten Spiel vor seinem Wechsel zu Schalke im Tor für Rensing ran. Viermal änderte indes FCK-Trainer Kosta Runjaic im Vergleich zum 4:0 gegen Dresden seine Mannschaft: Für Keeper Sippel, Ring, den verletzten Zoller und Lakic standen Ersatztorhüter Müller, Karl, Stöger und Idrissou in der Startelf.
So hatte sich Müller sein Ligadebüt mit Sicherheit nicht vorgestellt. Der FCK-Keeper stand von Beginn an im Blickpunkt, das hatte er allerdings in erster Linie seiner schlampigen Defensive zu verdanken. Vor allem Hoffer bekam die FCK-Abwehr nicht in den Griff. Der Österreicher vertändelte noch seine erste aussichtsreiche Aktion mit einem Querpass, anstatt selbst abzuschließen (2.). Nur Sekunden später machte er es besser: Karls unsauberen Querpass fing Golley ab und schickte Hoffer auf die Reise. Der Fortuna-Angreifer ließ Müller keine Chance.
Doch das war's noch nicht für den FCK. Auch beim 0:2 war Karl beteiligt, zweimal versuchte er per Kopf nach einem Eckball zu klären - aber beide Male bekam er das Leder nicht aus der Gefahrenzone. Haloran nahm das Leder am Strafraum geschickt auf und schlenzte es mit links gefühlvoll in den Winkel. Müller war chancenlos (9.). Düsseldorf tat anschließend das, was eine Mannschaft tut, wenn sie mit 2:0 in Front liegt: Abwarten, verteidigen, kontern. Die Partie wäre wohl gelaufen gewesen, hätte der (wieder einmal) enteilte Hoffer seine Großchance in der 30. Minute genutzt. Diesmal brachte er aber nicht den nötigen Druck hinter den Ball, Müller hatte wenig Mühe.
Matmour lässt die Roten Teufel erwachen
Von Lautern war bis dato nicht viel zu sehen gewesen. Distanzschüsse von Zimmer (19.) und Karl (24.) sorgten immerhin für ein wenig Torgefahr. Doch erst Matmour sorgte für das endgültige Hallowach: Nach einem Einwurf fackelte er nicht lange und zog aus 25 Metern halblinker Position ab. Über Giefer hinweg segelte das Leder ins lange Eck. Marke Traumtor. Die Fortuna fand den Hebel nicht mehr, um sich von der defensiven Taktik zu befreien. Und das wurde bestraft: Stöger tankte sich auf links durch, bediente Idrissou in der Mitte, servierfertig war das 2:2 in der 41. Minute. Über den Halbzeitpfiff dürfte die Fortuna sicherlich erleichtert gewesen sein, da die "Roten Teufel" weiter Druck ausübten.
34. Spieltag
Das taten sie auch zu Beginn der zweiten Hälfte. Lautern blieb feldüberlegen, Düsseldorf tat nicht mehr allzu viel in Sachen Offensive. Strafraumszenen blieben aber hüben wie drüben absolute Mangelware. Ein "Schüsschen" von Ring (48., daneben) und eine Klärungsaktion von Müller, der gerade noch vor dem enteilten Hoffer am Ball war (59.), blieb neben dem strömenden Regen, der inzwischen eingesetzt hatte, das einzig Erwähnenswerte.
Hoffer, Hoffer, und nochmal Hoffer
Es sollte nur eine überschaubare Ausruhphase sein. Dass die harmloseren Düsseldorfer das nächste Tor erzielen würden, war allerdings überraschend. Der eingewechselte Bolly übersprintete die FCK-Abwehr mühelos, Müller bekam die Hand noch an den Ball. Liendl stand danach goldrichtig und netzte locker ein - 3:2 (69.). Dass Fortuna den Sack nicht zumachte, war der Nachlässigkeit von Erwin Hoffer geschuldet. Dreimal rannte er allein auf das Tor der Lauterer zu (76., 82., 83.), dreimal ließen ihn seine Nerven im Stich. Kurz darauf wurde er für Benschop ausgewechselt - der es prompt besser machte. In der 87. Minute versenkte er das Leder nach einem hohen Pass aus der eigenen Hälfte - wieder einmal hatte Orban geschlafen - zum 4:2-Endstand im langen Eck.
Für beide Mannschaften ist die Saison damit gelaufen, das "Wunder" Relegation blieb dem FCK verwehrt. In der kommenden Saison werden die beiden Teams aber erneut zu den Aufstiegsaspiranten zu zählen sein.