Bochum engmaschig und zweikampfstark
Kölns Trainer Peter Stöger konnte nach dem 2:1-Sieg gegen Union Berlin wieder auf Wimmer zurückgreifen und brachte ihn für McKenna. Auch Bochums Coach Peter Neururer änderte seine Startelf auf einer Position: Im Vergleich zum 2:1-Heimerfolg gegen Cottbus durfte Kreyer für Tiffert von Beginn an ran.
Die Geißböcke nahmen die Spielgestaltung sofort in die eigene Hand und suchten den Weg nach vorne. Der VfL agierte zunächst abwartend und empfing die ersten FC-Angriffe aus einer kompakten Defensive heraus in der eigenen Hälfte. Der Revierklub war sofort präsent in den Zweikämpfen und hielt die Kölner erfolgreich vom eigenen Sechzehner fern. Die ersten guten Möglichkeiten verzeichneten sogar die Gäste durch Sukuta-Pasu und Latza (5.).
Tasaka trifft den Pfosten, Matuschyk ins eigene Tor
Der 31. Spieltag
Ansonsten hatten die VfL-Angriffe nur wenig Durchschlagskraft und versandeten meist schon vor dem gegnerischen Drittel. Doch auch der FC brachte lange nichts Zählbares aufs Papier. Zwar drängten die Geißböcke mit viel Aufwand nach vorne, bissen sich an den im 4-1-4-1-System formierten Bochumern aber die Zähne aus. Die Gäste liefen viel und tauschten die Positionen im Mittelfeld immer wieder durch. Helmes (18.) und Halfar (23.) gaben erste Warnschüsse ab, konkreter wurde es bei Nagasawas Schuss aus zwölf Metern, den Luthe mit einem Reflex klärte (27.).
Nun wurden die Domstädter dominanter und drängten den Revierklub immer weiter zurück. Dabei agierten die Hausherren bevorzugt mit langen Bällen in die Spitze, entwickelten daraus aber kaum Durchschlagskraft. Bochum hielt dieser Druckphase stand, entlastete mit fortschreitender Spieldauer wieder besser und startete punktuelle Angriffe. Nach einer Freier-Flanke köpfte Tasaka vom linken Fünfmetereck an den linken Pfosten (41.). Kurz darauf zappelte die Kugel dann im Netz: Jungwirth verlängerte eine Cwielong-Ecke, vor das Tor, wo Matuschyk das Spielgerät mit der Hüfte über die Linie drückte (42.).
Joker Risse sticht sofort
Dieser Joker sticht! Kölns Marcel Risse trifft zum 1:1. Getty Images
Zur Halbzeit brachte Stöger mit Risse eine frische Offensivkraft, die Tempo und Drang zum Tor entfalten sollte. Dieser Joker sollte schon nach vier Minuten stechen: Von Peszko freigespielt, hatte Risse aus 18 Metern zentraler Position freies Schussfeld und donnerte das Spielgerät per Aufsetzer präzise ins linke Eck (50.). Nun hatten die Geißböcke Blut geleckt und wollten sofort nachlegen: Helmes (53.), Peszko (54.), Risse (55., 57.) und Brecko (58.) verzeichneten Chancen im Minutentakt, ließen diese aber ungenutzt.
Gerade als sich der VfL ein wenig aus den Fängen des Kölner Powerplays befreite, sorgte ein Pfiff für die Vorentscheidung: Sehenswert von Peszko freigespielt, tauchte Helmes im Strafraum auf und ging nach einem Rempler von Acquistapace zu Boden. Schiedsrichter Guido Winkmann zeigte auf den Punkt und schickte den Verteidiger mit Rot (Notbremse) vom Feld. Zum fälligen Elfmeter trat Helmes selbst an und scheiterte an Luthe, den Nachschuss verwandelte der Stürmer dann aber aus spitzem Winkel zum 2:1 (64.).
Ujah macht den Deckel drauf
Elfmeter herausgeholt und im Nachschuss verwandelt: Kölns Patrick Helmes (r., gegen Bochums Florian Jungwirth). Getty Images
Fortan dominierten die Geißböcke die Partie nach Belieben, hatten viel Ballbesitz und ließen Ball und Gegner laufen. Für die Entscheidung sorgte der nächste Joker: Ujah war nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung erfolgreich, empfing einen Zuckerpass von Risse und spitzelte das Leder vom Elfmeterpunkt an Luthe vorbei zum 3:1 ins Tor (81.). Die Würfel waren nun gefallen - der FC verwaltete die Partie bis zum Schlusspfiff und gab sich daraufhin den Feierlichkeiten hin.
An diesem Freitag (18.30 Uhr) ist Köln in Ingolstadt zu Gast. Zur gleichen Zeit genießt Bochum Heimrecht gegen Bielefeld.