Aus dem Mainzer Trainingslager in Marbella (Spanien) berichtet Michael Ebert
Die Leistung beim 2:1 im abschließenden Testspiel gegen Europa-League-Teilnehmer Feyenoord Rotterdam kann sich sehen lassen. Entsprechend zufrieden äußerte sich Trainer Jan Siewert: "Es war ein guter Gegner, ich habe viele Prinzipien gesehen: unser Nachvorneverteidigen, die Bereitschaft immer wieder anzulaufen, Räume zu schließen und auch immer wieder gute Konter anzusetzen."
Bei Guilavogui soll noch "kein Risiko" eingegangen werden
Besonders froh war Siewert darüber, dass Mainz die meisten Spieler, "die aus der Rehabilitation kamen, wieder ran gebracht haben". Stammkeeper Robin Zentner stand in der Startelf, Edimilson Fernandes, Leandro Barreiro und Maxim Leitsch wurden nach und nach eingewechselt. Nur Josuha Guilavogui, den es durch einen Muskelsehnenriss im Oberschenkel Anfang November besonders schwer erwischt hatte, wurde noch geschont, "um kein Risiko einzugehen".
Während der fünftägigen Maßnahme in Marbella arbeiteten Siewert und sein Trainerteam unter anderem intensiv an den Tiefenläufen. "Wir haben im Spiel dadurch viel aufgerissen", stellte der Trainer zufrieden fest. Lob bekamen die FSV-Profis auch für ihre Haltung im Spiel gegen der Ball, "die war top". Mit den Diagonalpässen war der Trainer allerdings noch nicht ganz zufrieden.
Ajorque verpasst Torerfolg - Siewert schiebt es auf fehlende Kraft
Jonathan Burkardt und Silvan Widmer bewiesen bei ihren Toren die Kaltschnäuzigkeit, die Mainz vor der Winterpause so sehr fehlte. Ludovic Ajorque verpasste allerdings wieder einmal die Gelegenheit, neues Selbstvertrauen zu tanken, als er kurz vor Schluss des 120-Minuten-Tests das 3:1 auf dem Fuß hatte, aber am Feyenoord-Keeper scheiterte.
"Ich hätte mich sehr gefreut, wenn er sich belohnt hätte. Ich glaube, im letzten Moment hat ein bisschen die Kraft gefehlt", betonte Coach Jan Siewert am Ende des intensiven Trainingslagers.
Schwache Offensive bereitet Sorgen
In den sieben Spielen unter Siewert schoss Mainz vor der Winterpause nur vier Tore, lediglich Köln traf seltener. Kein Wunder, dass sich der Tabellen-16. nach der Wiederauferstehung seiner Angreifer sehnt und auch eine Nachverpflichtung nicht ausschließt. "Wenn etwas aufpoppt und wir feststellen, das wäre etwas, wo wir noch etwas sportlich und wirtschaftlich machen können, dann werden wir darüber nachdenken", sagt Sportvorstand Christian Heidel. "Allerdings können wir nicht sagen: Okay, wir holen noch drei Spieler und steigern den Lizenzspieleretat von 42 Millionen auf 46, 47 Millionen Euro. Das Geld haben wir nicht", beschrieb er die Zwänge. Dementsprechend setzt die Klubführung zumindest vorerst auf das vorhandene Personal.
