2. Bundesliga

HSV: Der neue Vuskovic heißt Ramos

Verteidiger kommt ablösefrei aus Bielefeld - was wird nun aus David?

HSV: Der neue Vuskovic heißt Ramos

Ab der kommenden Saison in einem Team: Robert Glatzel und Guilherme Ramos (re.), der aus Bielefeld zum HSV kommt.

Ab der kommenden Saison in einem Team: Robert Glatzel und Guilherme Ramos (re.), der aus Bielefeld zum HSV kommt. IMAGO/Oliver Ruhnke

Costa lobt "positive Ausstrahlung und große Energie"

Voraussichtlich erst im Herbst wird vor dem CAS der Einspruch gegen die Dopingsperre von Vuskovic verhandelt, der Handlungsbedarf auf der Innenverteidigerposition war damit gegeben. Nachdem der Plan mit Januar-Leihgabe Javi Montero in der Rückserie der abgelaufenen Spielzeit nicht aufgegangen war, glauben Sportvorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Claus Costa mit dem Portugiesen die bestmögliche Lösung gefunden zu haben. Costa erklärt: "Wir kennen Gui jetzt seit zwei Jahren, haben ihn seit seiner Ankunft in Bielefeld verfolgt. Er ist sehr schnell in Deutschland angekommen, hat sich gut entwickelt und uns speziell in der Rückrunde nicht nur mit seinen fußballerischen Stärken, sondern auch mit seiner positiven Ausstrahlung und seiner großen Energie überzeugt."

Tatsächlich war der 1,91 Meter große Verteidiger im zweiten Halbjahr ein Stabilisator, kam insgesamt auf 21 Saisoneinsätze und einen kicker-Notenschnitt von 3,47. Das Bielefelder Abstiegs-Drama nahm seinen Lauf, als Ramos sich ausgerechnet beim 1:2 auf St. Pauli an der Schulter verletzt hatte und im Endspurt nicht mehr eingreifen konnte. Costa attestiert dem bei Sporting Lissabon ausgebildeten Abwehrhünen "Schnelligkeit, Zweikampf- und Kopfballstärke".

HSV schließt Baustelle 

Wie Vuskovic bekleidete Ramos bei den Ostwestfalen die rechte Innenverteidigerposition - und schließt damit eine seit November bestehende Hamburger Großbaustelle, die ein entscheidender Grund war, weshalb es wieder nicht mit dem Aufstieg geklappt hat. Ramos freut sich nach dem Doppelabstieg mit der Arminia aus der Bundesliga in die 3. Liga auf die große Aufgabe als Vuskovic-Ersatz: "Die Verantwortlichen des HSV haben mir von Anfang an vermittelt, dass sie mich gern haben wollen und haben mir in den sehr guten Gesprächen aufgezeigt, welche Rolle ich spielen soll und wie ich der Mannschaft mit meiner Verteidigungsarbeit helfen kann."

David vor verschärftem Konkurrenzkampf

Offen ist nach der Verpflichtung des neuen Verteidigers die Zukunft von Jonas David. Das 23-jährige Eigengewächs hatte in der Rückserie den Konkurrenzkampf gegen Montero gewonnen, aber nicht durchweg überzeugt. Sein Vertrag ist bis 2024 gültig, Zukunftsgespräche hatte er im Frühjahr zunächst vertagt, weil er seine Entwicklungsmöglichkeiten abwarten wollte. Denn klar ist: Der gebürtige Hamburger will spielen. Und die Konkurrenzsituation hat sich durch den Transfer vom Donnerstag für ihn ganz entscheidend verschärft.

Sebastian Wolff