Bundesliga

Manuel Neuer: "Klar, dass es so nicht weiterlaufen kann"

Kapitän findet Trainerverschleiß zu hoch

Neuer fordert Neustart: "Klar, dass es so nicht weiterlaufen kann"

Hofft, dass die kommenden Saison für den FC Bayern besser verläuft: Manuel Neuer.

Hofft, dass die kommenden Saison für den FC Bayern besser verläuft: Manuel Neuer. IMAGO/Michael Weber

Um 18.09 Uhr, rund 45 Minuten nach Abpfiff dieser am Ende enttäuschenden Saison, war auch der letzte Münchner aus der Pre-Zero-Arena in Hoffenheim verschwunden. Nur noch weg, schien das Motto zu lauten. CEO Jan-Christian Dreesen wollte sich beispielsweise erst gar nicht äußern, begründete dies mit einem "besser so".

Bundesliga, 34. Spieltag

"Gehen auf dem Zahnfleisch"

Das übernahm dafür Manuel Neuer, der zwar das erste Gegentor mit einem Fehlpass einleitete, sich aber spätestens in der zweiten Halbzeit einen Auftritt seiner Kollegen anschauen musste, der an Arbeitsverweigerung grenzte. "Man hat gemerkt, dass wir auf dem Zahnfleisch gehen und konnten keine richtigen Kräfte einwechseln. Der ein oder andere hatte Probleme und Schmerzen, auch wenn es keine Ausrede sein soll."

Auffällig war dies besonders bei Dayot Upamecano, der angeschlagen oder platt war und sich durchschleppte. Trotzdem blieb offen, warum Trainer Thomas Tuchel trotz all der Personalprobleme keinem der mitgenommenen Nachwuchsspieler eine Chance gab.

Mangelnde Konstanz als größtes Problem

Ab sofort geht es ohnehin nur noch um die Zukunft und die Antworten darauf, wie der Rekordmeister an die Spitze zurückgelangen kann. "Es war eine sehr schwierige Saison für uns alle und muss für den Verein einen Neustart geben. Klar, dass es so nicht weiterlaufen kann", sprach Neuer das Offensichtliche unmissverständlich an. Der Torhüter sah die mangelnde Konstanz als größtes Problem.

Die brachte auch der scheidende Trainer Thomas Tuchel nicht ins Team. Neuer nannte die Trennung eine "Entscheidung des Vereins, ich fand die Zusammenarbeit sehr gut". Er habe gedacht, dass es weitergehe in der neuen Saison. Als "komplett falsch" bezeichnete der 38-Jährige jedoch Berichte, wonach er und Thomas Müller zu den Bossen gegangen seien und sich für eine weitere Zusammenarbeit ausgesprochen hätten. "So etwas liegt nicht in unserer Hand." Sicher sei er jedoch, dass es in dieser Konstellation in der nächsten Saison gut funktioniert hätte. Generell, so Neuer, gelte: "Wir Spieler müssen als Mannschaft ein ganz anderes Gesicht zeigen, um wieder voll angreifen zu können. Jeder ist in der Pflicht, da brauche ich nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen." Die kicker-Nachfrage, ob der Trainerverschleiß beim FC Bayern zu hoch sei, beantwortete er kurz und knapp mit "Ja!" und verließ das Stadion.

Frank Linkesch