Nationalelf

Bernd Neuendorf erklärt das Zögern bei Flicks Entlassung

DFB-Präsident blickt optimistisch in Richtung EM

Neuendorf erklärt das Zögern bei Flicks Entlassung

Durchläuft schwierige Zeiten: DFB-Präsident Bernd Neuendorf.

Durchläuft schwierige Zeiten: DFB-Präsident Bernd Neuendorf. picture alliance / Eibner-Pressefoto

Nach dem 1:4-Debakel gegen Japan zog der DFB die Reißleine und enthob Hansi Flick seines Amtes. Neuendorf hatte die Entscheidung damit begründet, dass man "nach den zuletzt enttäuschenden Ergebnissen einen neuen Impuls" benötige und die "Entscheidung unumgänglich" gewesen sei, weil "der sportliche Erfolg oberste Priorität" genieße.

Sportliche Erfolge hatte es aber schon länger nicht gegeben - dennoch hatte man beim Verband an Flick festgehalten, obwohl sich der viermalige Weltmeister immer wieder in beängstigend schwacher Form präsentiert hatte. Am Rande des Länderspiels gegen Frankreich äußerte sich Neuendorf dazu und erklärte, dass man nach dem enttäuschenden WM-Aus "mit Flick eine Analyse gemacht" habe und "davon überzeugt war, dass er eine erfolgreiche EM spielen kann".

Dies sei im Verband "damals auch noch einigermaßen Konsens" gewesen, doch "dann haben wir die Spiele im Frühjahr (2:0 gegen Peru und 2:3 gegen Belgien, Anm. d. Red.) erlebt und dann zuletzt die gegen Kolumbien (0:2), Polen (0:1) und Ukraine (3:3), die sehr enttäuschend waren."

Kommentar

Neuendorf betonte, dass Flick in besagten Spielen zwar auch "Sachen getestet" habe, verwies zugleich aber darauf, dass der inzwischen geschasste Bundestrainer gesagt habe, dass die Phase des Experimentierens vorbei sei und das "ab dem Spiel gegen Japan die Mannschaft auf dem Platz stehen wird, die die EM im Kern dann auch so bestreiten soll."

Das, was man dann jedoch in Wolfsburg zu sehen bekam, sorgte schlussendlich für ein Umdenken bei den Entscheidern. "Wir haben gesehen, dass das Ergebnis sehr enttäuschend war", stellte Neuendorf mit Blick auf das krachende 1:4 fest und betonte: "Da mussten wir als Verband handeln." Die Mannschaft, wie Flick sie sich vorgestellt hatte, habe "offenbar nicht funktioniert. Leistung wurde nicht gebracht." 

DFB-Fahndung läuft

Nun also fahndet der DFB nach einem Nachfolger, Jürgen Klopp wird es schonmal nicht. Eine Lösung soll zeitnah gefunden werden - und an Optimismus fehlt es auch nicht. Neundorf betonte, dass er nichts von "Schwarzmalerei" halte und verwies auf die individuelle Klasse der Nationalelf.

"Wir haben Spieler auf dem Platz, die hervorragend sind, die in ihren Vereinen tolle Leistungen bringen, Champions League spielen. Ich glaube nicht, dass wir am Boden liegen. Mit Rudi Völler und allen sonst im Verband sind wir uns einig, dass wir viel Potenzial haben. Wenn wir uns genau umschauen, dann haben wir schon viel Potenzial - da sollten wir auch optimistisch sein."

drm

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