Zweimal hatte Neudecker im Heimspiel gegen Kiel gedankenschnell reagiert: Nach elf Minuten verwertete der auf dem linken Flügel aufgebotene Mittelfeldmann einen Pfostenabpraller nach Schuss von Aziz Bouhaddouz zur frühen Führung des FC St. Pauli . In der 74. Minute schlug er ein zweites Mal zu. Nach sehenswerter Vorarbeit von Bouhaddouz traf der Linksfuß volley ins kurze Eck zum 2:2. "Ich habe den Ball ein paar Sekunden angeschaut und mir gedacht, 'den muss ich jetzt direkt nehmen'. Zum Glück hat er ganz gut gepasst. Heute Abend schau ich mir das Ding dann 25-mal auf der Couch an", kündigte der Doppel-Torschütze auf der Vereinswebsite an.
Mit seinem Tor zum Ausgleich war seine Arbeit allerdings noch nicht getan: In der 89. Minute schlug Neudecker, der schon im ersten Durchgang einen direkten Freistoß knapp am Tor vorbeischossen hatte, eine Ecke vor das Kieler Tor. Dort war Christopher Avevor zur Stelle und traf per Kopf zum 3:2-Siegtreffer. Kurz darauf bekam Neudecker seinen verdienten Applaus und wurde für Philipp Ziereis ausgewechselt. "Wenn das ganze Stadion wegen dir applaudiert und du die Standing Ovations mitbekommst, dann ist das ein Gänsehaut-Moment", beschrieb er seine Gefühle, hob dabei aber trotzdem den Teamgedanken hervor: "Viel wichtiger als mein Doppelpack ist der Erfolg der Mannschaft."
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Kauczinski: "Wir haben den Sieg am Ende einfach gewollt"
Diese musste sich die drei Punkte gegen Kiel allerdings hart erkämpfen. Die Störche konterten Neudeckers Führungstreffer nicht nur mit zwei eigenen Toren, sondern übernahmen im weiteren Spielverlauf die Kontrolle und dominierten die Partie. "Die Gegentore waren sehr ärgerlich", räumte Neudecker ein. In der Pause habe es "Klartext" in der Kabine gegeben, nach rund einer Stunde fand St. Pauli dann auch besser in die Partie. "In der zweiten Hälfte haben wir ein gutes Spiel gezeigt, hatten besseren Zugriff", analysierte Cheftrainer Markus Kauczinski. "Wir haben den Sieg am Ende einfach gewollt und wirklich alles dafür getan. So konnten wir unseren Fans heute einen Sieg und eine Feier schenken.“
