Bundesliga

Netz: "Ich hatte einen Plan - und der ist aufgegangen"

Blitzstart bei Gladbach und Berufung in die U 21

Netz: "Ich hatte einen Plan - und der ist aufgegangen"

Bei ihm geht es immer zügig vorwärts: Luca Netz.

Bei ihm geht es immer zügig vorwärts: Luca Netz. imago images/Nico Herbertz

Luca Netz zählt definitiv zur Kategorie Frühstarter. Bundesligadebüt als 17-Jähriger. Mit 17 Jahren und 274 Tagen sogar jüngster Bundesligatorschütze von Hertha BSC. Vereinswechsel mit 18. Und vor kurzem auch schon die Premiere für die deutsche U-21-Nationalmannschaft. Es geht immer zügig vorwärts bei dem Teenager, der auch in Gladbach erstaunlich schnell Fuß fassen konnte. An acht von elf Spieltagen kam Netz zum Einsatz, stand dabei siebenmal in der Startelf. Eine Bilanz, die viele Kritiker des Vereinswechsels sicher nicht erwartet haben. Auch Netz selbst habe mit diesem Blitzstart "nicht unbedingt gerechnet", sagt er, "aber ich bin froh, dass es so gekommen ist. Der Wechsel hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich hatte einen klaren Plan - und der ist bis jetzt total aufgegangen."

Von Vorteil erweist sich, dass VfL-Trainer Adi Hütter seit geraumer Zeit das System mit Dreierkette favorisiert. In der vorgezogenen Rolle als Schienenspieler auf der linken Bahn darf Netz seinen Offensivdrang ausleben und muss nicht nur hinten die Seite dicht machen. Als klassischer Linksverteidiger in einer Viererkette sei es "ja manchmal auch ein bisschen langweilig", scherzt Netz, "ich bringe eben auch gerne meine Offensivqualitäten ein." Die Eins-gegen-eins-Situationen suchen, Flanken schlagen, selbst in den Abschlussbereich vorstoßen, das gehört zu seinem Spiel.

Während er in der Defensivarbeit vor allem bei der Art der Zweikampfführung Verbesserungsbedarf sieht. In Gladbach unter Hütter gehe man direkter auf den Mann drauf, erklärt Netz. "Ich will noch aggressiver in die Zweikämpfe gehen. Auch den letzten Schritt machen und nicht abstoppen vor dem Gegner." Insgesamt sei er mit seiner Entwicklung natürlich zufrieden, betont Netz, doch selbstkritisch sagt er ebenso: "Ich weiß, dass bei mir noch mehr gehen könnte. Ich könnte besser sein, noch mehr rausholen."

Gut möglich, dass der Youngster nach seinem Debüt gegen Israel (3:2) im Oktober in der deutschen U 21 wieder zeigen darf, was in ihm steckt. In der EM-Qualifikation warten Polen und San Marino - und Netz ist zuversichtlich: "Wenn wir das spielen, was wir können, und die Mentalität aus den Spielen gegen Israel und Ungarn mitnehmen, bin ich zuversichtlich, dass wir die Spiele gewinnen."

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