Bundesliga

Nervosität bei Xabi Alonso? "Dann wäre ich im Mai kaputt"

Trainer und Geschäftsführer geben sich trotz des 0:0 gelassen

Nervosität bei Xabi Alonso? "Dann wäre ich im Mai kaputt"

Strahlt Ruhe aus: Xabi Alonso.

Strahlt Ruhe aus: Xabi Alonso. picture alliance/dpa

Die Frage musste ja kommen. Wird Bayer 04 nach dem unglücklichen 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach angesichts von nur noch zwei Punkten Vorsprung auf Verfolger Bayern München nervös?

Hatten schon die 90 Minuten zuvor belegt, dass der Werksklub trotz fehlenden Treffers sein Spiel unbeirrt durchzog und einzig angesichts von 10:1 Möglichkeiten am eigenen Chancenwucher scheiterte, so betonte nach der Partie auch Trainer Xabi Alonso, das die erste Enttäuschung im neue Jahr nicht dazu führen wird, dass das Leverkusener Selbstverständnis und damit auch das Selbstbewusstsein angekratzt wird - und folglich auch nicht das Nervenköstum des Spitzenreiters.

So strahlte Xabi Alonso größte Gelassenheit aus, als er nach einem möglichen Nervenflattern gefragt wurde. Der Welt- und Europameister erklärte quasi mit einem müden Lächeln: "Es sind noch 15 Spieltage. Wenn ich jetzt nervös werden würde, wäre ich im Mai kaputt." Und hatte damit die Lacher auf seiner Seite, um danach nüchtern festzustellen: "Jetzt bin ich ganz ruhig. Heute war es schade", sagt es in Bezug auf den verpassten Sieg, "das war nicht das erste und vielleicht auch nicht das letzte Mal. Wir analysieren, aber wir werden nicht nervös. Wir bleiben ganz ruhig."

Von einem Rückschlag würde ich jetzt nicht sprechen.

Jonas Hofmann

Auch in dieser Hinsicht gibt der Baske bei Bayer den Takt für seine Profis vor. So ordnete Anreifer Jonas Hofmann die Nullnummer ähnlich nüchtern ein: "Von einem Rückschlag würde ich jetzt nicht sprechen", sagte der 31-Jährige, der später das Wort "Dämpfer" benutzte, "aber es sind zwei verlorene Punkte. Das muss man schon so sagen. Aber Xabi hat es in der Kabine schon gesagt: Wir werden in keiner Weise negativ."

Anlass dafür hätte ohnehin nur das Resultat gegeben. Auch wenn Hofmann kritisch anmerkte: "Wir hatten auch drei, vier riesige Möglichkeiten, das Ding zu ziehen. Aber wir haben einfach vom Gefühl her den letzten Punch vermissen lassen, den letzten Willen, die Bereitschaft, dieses Tor zu erzielen. Das war das Manko, warum wir nur einen Punkt mitnehmen."

Rolfes: "Wir machen genauso weiter"

Simon Rolfes

Will und wird nichts verändern, nur weil es gegen Gladbach bloß zu einem 0:0 gereicht hat: Simon Rolfes. Bayer 04 Leverkusen via Getty Images

Zuvor hatte sich bereits Simon Rolfes in der Mixed Zone zu den mentalen Folgen des Punktverlustes geäußert. Der Geschäftsführer sprach von "Enttäuschung, weil wir natürlich gewinnen wollten. Aber das passiert mal."

Grund zu irgendwelchen Veränderungen sieht Rolfes ohnehin nicht. "Wir werden so weiterarbeiten, wie wir es auch vorher gemacht haben: gut trainieren und uns vorbereiten und dann beim nächsten Spiel in Darmstadt die drei Punkte holen. Daran wird sich gar nichts ändern, ob wir jetzt heute gewonnen hätten oder unentschieden gespielt haben. Wir machen genauso weiter."

Der Blick nach München auf die dort aufkeimenden Hoffnungen auf eine Leverkusener Nervosität, verweigert er einfach. "Das hat mich vor zwei Wochen nicht interessiert, und es interessiert mich auch jetzt nicht. Wir konzentrieren uns auf uns", sagte der 42-Jährige und ergänzte mit Blick auf das erste Leverkusener Pflichtspiel ohne eigenen Treffer in der 28. Partie in dieser Saison, in der Bayer immer noch ungeschlagen ist: "Und wir werden auch wieder Tore schießen."

Stephan von Nocks

Bilder zur Partie Bayer Leverkusen gegen Borussia Mönchengladbach