Bundesliga

VfL Bochum: Letsch nach spätem Nackenschlag selbstkritisch

Zum dritten Mal ließ der VfL Bochum einen Sieg in der Nachspielzeit liegen

"Nehme ich auf meine Kappe": Letsch nach Nackenschlag selbstkritisch

Thomas Letsch hat sich gegen den FC Augsburg mit seiner Umstellung auf Fünferkette verpokert.

Thomas Letsch hat sich gegen den FC Augsburg mit seiner Umstellung auf Fünferkette verpokert. Getty Images

Viele Chancen ließ der VfL Bochum nach dem artistischen Führungstreffer von Moritz Broschinski gegen den FC Augsburg nicht zu. Im Gegenteil: Moritz-Broni Kwarteng und Matus Bero vergaben gar Großchancen auf die Vorentscheidung. Letztlich brachte der VfL die Führung aber wieder einmal nicht über die Zeit.

Nach einem unglücklichen Handspiel von Ivan Ordets - dem Ukrainier sprang ein Schuss von Arne Maier im Strafraum an den ausgestreckten Arm - besorgte Ermedin Demirovic den Fuggerstädtern in der Nachspielzeit doch noch das 1:1 und sorgte für hängende Bochumer Köpfe. "Die Enttäuschung ist sehr groß", haderte Patrick Osterhage nach dem Spiel bei Sky. "Es ist nicht das erste Mal, dass wir zuhause so ein Spiel aus der Hand geben und in der letzten Minute ein Tor kriegen."

Osterhage: "Irgendwann ist es auch kein Pech mehr"

Der Mittelfeldspieler spielte damit auf die Heimspiele gegen Mainz (2:2) und Bremen (1:1) an, in denen der VfL ebenfalls erst in der Nachspielzeit den Ausgleich kassierte. "Irgendwann ist es auch kein Pech mehr", ärgerte sich der 24-Jährige. "Wir müssen das 2:0 oder 3:0 machen, wir hatten genug Chancen. Am Ende müssen wir es dann konsequent verteidigen. So geht es halt nicht, dann kriegen wir immer spät ein Tor."

Auch er selbst hätte die Entscheidung besorgen können, Kwarteng, der zuvor den Ball von Finn Dahmen in die Füße gespielt bekommen hatte, übersah ihn aber. "Ich glaube, er ist ganz allein und sieht mich nicht kommen. Selbst wenn ich schreie, hört er mich nicht. Ich habe trotzdem gehofft, dass der Ball irgendwie zu mir springt oder ich für den zweiten Ball da bin. Er wollte ihn machen, hat ihn nicht gemacht - es ist scheiße für uns."

Letsch sieht den Fehler bei sich

Trainer Thomas Letsch sah den entscheidenden Fehler nicht bei den verpassten Großchancen - wenngleich die Chance von Bero ein Tor sein "muss" und Kwarteng "nicht die glücklichste Entscheidung" traf -, sondern bei sich selbst. "Ich muss sagen, ich nehme das ganz klar auf meine Kappe", gestand der 55-Jährige mit Blick auf die Umstellung auf Fünferkette, die er in der 68. Minute mit der Hereinnahme von Keven Schlotterbeck vornahm. 

"Wir haben uns, als der Druck größer wurde, für eine sehr defensive Spielweise entschieden. Dabei haben wir auch wenig zugelassen", analysierte Letsch. Doch die "zu passive" Spielweise habe dazu geführt, dass der Druck der Augsburger immer weiter zunahm. "Dann wissen alle, was im Strafraum passieren kann. Diesmal war es kein abgefälschter Schuss, sondern ein Handelfmeter und wir stehen leider zum dritten Mal mit nur einem statt drei Punkten da."

Insgesamt war es sogar bereits die sechste Führung, die seine Mannschaft nicht in drei Zähler ummünzen konnte. Fünfmal gab es ein Remis, das Spiel in Freiburg am 8. Spieltag ging trotz des frühen Treffers zum 1:0 durch Goncalo Paciencia noch mit 1:2 verloren.

dza

Bilder zur Partie VfL Bochum gegen FC Augsburg