Napoli-Coach Luciano Spalletti kehrte nach der 0:2-Niederlage in Monza zurück zu etablierten Kräften. Mit Kapitän di Lorenzo, Kim und Kvaratskhelia starteten drei Stammspieler erneut, für die zuletzt Bereszynski, Juan Jesus und Zerbin aufgelaufen waren.
Inters Trainer Simone Inzaghi setzte im Vergleich zum 1:0-Sieg im Halbfinal-Rückspiel der Champions League gegen Milan auf fast vollständige Rotation. Gleich acht neue Akteure standen in der Startformation, einzig Keeper Onana, Bastoni und Barella begannen erneut.
Napoli rennt vergebens an
Trotz der vielen Umstellungen präsentierten sich die Nerazzurri aber gewohnt stark gegen den Ball. So hatte Napoli zwar deutlich mehr vom Spiel, kam jedoch zu selten durch. Ein Distanzschuss von Zambo Anguissa (17.) blieb daher die beste Chance der SSC gegen ein nahezu komplett abgemeldetes Inter, das kurz vor der Pause auch noch in Unterzahl geriet. Gagliardini hatte sich wiederholt beworben und schlussendlich die Ampelkarte gesehen (41.).
Entsprechend setzte sich die Dominanz der Gastgeber auch nach dem Seitenwechsel fort. Mehr als eine freche Eckball-Variante im Stile Liverpools legendärer Ausführung gegen den FC Barcelona im Champions-League-Halbfinale 2018/19 kam jedoch erstmal nicht zustande (48.). Da di Lorenzo sich nicht ganz so treffsicher präsentierte wie einst Origi, blieb es beim 0:0.
Zambo Anguissa bricht den Bann - Simeones Tor einkassiert
Nach einer guten Stunde kam es dann fast so, wie es in solchen Konstellationen gerne mal kommt: Inter konterte über Bellanova, der Gosens mustergültig bediente. Doch der deutsche Nationalspieler wurde im letzten Moment am Abschluss gehindert (63.), weshalb der Meister wieder aufspielen durfte - was dieser dann auch eindrucksvoll tat.
Kvaratskhelia scheiterte mit einem sehenswerten Schlenzer noch an Onana (66.), bevor Zambo Anguissa den Bann brach und eine suboptimale Ballannahme zur Führung ummünzte, indem er das verspringende Leder volley einschweißte (67.).
Serie A, 36. Spieltag
Mit einer knappen Führung der Hausherren ging es also in die Schlussphase, in der sich die Ereignisse überschlugen: Erst umkurvte Raspadori Onana, doch landete im Toraus (77.), bevor Dumfries und Dimarco den Ausgleich knapp verpassten (78.) und im direkten Gegenzug das 2:0 durch Simeone fiel (79.). Der Unparteiische hatte allerdings in der Entstehung ein Foul Zielinskis wahrgenommen, weshalb es beim 1:0 blieb.
Später Doppelschlag schenkt Neapel den Sieg
Allerdings nur kurz, denn drei Zeigerumdrehungen später gelang dezimierten Gästen tatsächlich der Ausgleich. Dimarco hatte sich die Kugel geschnappt und sofort auf Lukaku gegeben, gegen den Juan Jesus schlecht aussah (82.).
Doch auch das 1:1 hielt nicht lange, da abermals drei Minuten später ein absolutes Traumtor von Kapitän di Lorenzo die SSC wieder in Führung brachte (85.), ehe Simeone ein weiteres Tor zunächst ausließ (90.+3), das er mit dem Schlusspfiff dann Youngster Gaetano auflegte (90.+4).
Am nächsten Sonntag steht für den Meister aus Neapel um 15 Uhr das Gastspiel beim FC Bologna auf dem Programm. Inter Mailand ist bereits am Mittwoch im Pokalfinale gegen AC Florenz wieder gefordert (21 Uhr), ehe Atalanta Bergamo am Samstagabend (20.45 Uhr) im San Siro gastiert.