Bundesliga

Bayern: Nagelsmanns großes Fragezeichen im Zentrum

Einsatz von Goretzka, Tolisso und Musiala offen - Chance für Roca?

Nagelsmanns großes Fragezeichen im Zentrum

Muss sich etwas überlegen: Julian Nagelsmann.

Muss sich etwas überlegen: Julian Nagelsmann. imago images/Nordphoto

Über die Aufstellung auf der Doppelsechs wird dieses Mal die medizinische Abteilung mitentscheiden. Joshua Kimmich fehlt aufgrund seiner COVID-Nachwirkungen ohnehin, bei vier anderen Kandidaten herrschte bezüglich ihrer Verfügbarkeit Unklarheit vor dem Abschlusstraining am Montag. Corentin Tolisso ist angeschlagen, auch wenn es sich laut Nagelsmann um keine strukturelle Verletzung der Muskulatur handelt. Jamal Musiala brach sich im Spiel gegen Mainz (2:1) den Mittelhandknochen und könnte theoretisch mit einer Schiene spielen. Die Frage wird sein, inwieweit die Schmerzen zu tolerieren sind.

Leon Goretzka fehlte schon gegen Mainz wegen Problemen an der Patellasehne, auch sein Mitwirken ist fraglich. Zu guter Letzt sollte Marcel Sabitzer am Montag wieder mit dem Team trainieren, er hat seine Wadenprobleme überwunden. Dass Nagelsmann überhaupt über den Österreicher im Spieltagsaufgebot nachdenkt, hänge mit dem Engpass im Mittelfeld zusammen, wie er auf der Pressekonferenz verriet.

Gut möglich, dass deshalb Marc Roca in Stuttgart länger spielen darf. Der Spanier verzeichnet in dieser Saison erst zwei Kurzeinsätze in der Champions League sowie eine Einwechslung in der Bundesliga, am Samstag gegen Mainz. Abgeschrieben ist Roca bei Nagelsmann aber keineswegs: "Ein sehr charakterstarker Spieler, der sich im Training trotz seiner geringen Spielzeit nie hängen lässt. Das rechne ich ihm hoch an", sagt Bayerns Trainer.

Er hat sich in den letzten Wochen absolut gesteigert.

Nagelsmann über Roca

In Kiew habe er etwas unglücklich, weil zu ehrgeizig nach seiner Einwechslung agiert: "Ehrgeiz ist aber natürlich auch etwas wert, jetzt in der Bundesliga hat er es gut gemacht", lobt Nagelsmann, der Roca "einen sehr guten Fußballer" nennt. "Er hat sich in den letzten Wochen absolut gesteigert. Die Personalsituation erlaubt es vielleicht, dass er in Stuttgart mehr Spielzeit bekommt, ich weiß es aber noch nicht zu hundert Prozent."

Ein Thema bei der Aufstellung ist zudem Müdigkeit, zumindest im Fall von Kingsley Coman. "Wir müssen schauen, ob ein Einsatz sinnvoll ist, um keine Verletzung zu riskieren", erklärt Nagelsmann. Als Ersatz stünde Serge Gnabry parat. "Ich denke, er ist wieder bereit. Serge hatte in dieser Saison Spiele, in denen er sich mehr hätte zeigen können, andererseits aber eine sehr gute Quote. Ich halte unheimlich viel von ihm, wir brauchen ihn in einer Top-Verfassung", sagt Nagelsmann. Spätestens gegen Salzburg, am besten schon in Stuttgart. Den VfB mit seinem ehemaligen Assistenten Pellegrino Matarazzo schätzt er als unberechenbar ein. "Eine Mannschaft, die sehr variabel und damit schwer vorzubereiten ist. Pellegrino ist Mathematiker, so geht er die Spiele an. Wir müssen dominant spielen und dürfen sie nicht in ihre Abläufe kommen lassen."

Frank Linkesch