Bundesliga

FC Bayern - Julian Nagelsmann: "Warum soll ich rumheulen?"

Bayerns Trainer über Corona-Ausfälle und den Auftakt

Nagelsmann: "Warum soll ich jetzt rumheulen?"

Gut gelaunt trotz kniffliger Lage: Julian Nagelsmann.

Gut gelaunt trotz kniffliger Lage: Julian Nagelsmann. imago images/Sven Simon

Hundertprozentig kann Julian Nagelsmann nicht sagen, ob er am Freitagabend um 20.30 Uhr an der Seitenlinie der Allianz-Arena steht, aber "aktuell gehe ich davon aus". Der Trainer des FC Bayern hat eine bislang verzwickte Woche hinter sich, wegen etlicher Corona-Fälle (neun Profis), des Afrika-Cups (Choupo-Moting und Sarr) und verletzter Spieler bleibt ihm ein reduziertes Aufgebot für den Rückrundenauftakt gegen Gladbach.

"Warum soll ich jetzt rumheulen?", fragte Nagelsmann, der sich am Donnerstag gut gelaunt und angriffslustig auf der Pressekonferenz präsentierte. "Ich bin keiner, der rumheult, das war ich noch nie. Es gibt sicherlich auch mal Klubs, die nach München fahren und sagen, es ist eigentlich ungerecht, dass wir gegen diese Weltauswahl spielen müssen."

Man könne wohl darüber diskutieren, "ob das", also ein Spiel unter diesen Umständen, "fair oder sinnvoll ist, auch im Sinne der Gesundheit. Am Ende hatten die Spieler dieselben Regeln wie immer und haben sich wahrscheinlich zum Großteil auch daran gehalten."

Ich bin ganz ehrlich. Aus Trainersicht ist es extrem reizvoll.

Nagelsmann über die vielen Ausfälle

Acht Profis, die beim Hinrunden-Abschluss gegen Wolfsburg (4:0) noch zum Einsatz gekommen waren, stehen dem FCB nun nicht zur Verfügung, einzig Bouna Sarr ist fit, aber beim Afrika-Cup. Der Rest, etwa Leroy Sané, Manuel Neuer oder Dayot Upamecano, wurde kürzlich positiv getestet. Nagelsmann nimmt es so gelassen, wie es eben geht: "Wir haben trotzdem noch eine Elf mit vielen Weltklassespielern."

Und überhaupt: "Ich bin auch ganz ehrlich", so Nagelsmann mit einem Grinsen. "Aus Trainersicht ist es extrem reizvoll, weil du dir natürlich Gedanken machen musst. Spieler spielen auf Positionen, auf denen sie nicht ausgebildet sind oder auf denen sie selten spielen. Wie kannst du vielleicht den Matchplan anpassen, dass die Spieler ihre Qualitäten auf einer neuen Position gut reinbringen? Da vielleicht auch ein paar Nuancen zu verändern, um daraus eine Stärke ziehen zu können."

Wenn man mit neun Punkten Vorsprung auf Platz eins steht, muss man sich die Herausforderungen eben selbst schaffen. Am Donnerstag trainierten neben dem übriggebliebenen Kader sieben halbwegs neue Gesichter mit, darunter die gerade erst 16 gewordenen Youngster Arijon Ibrahimovic und Paul Wanner. Sie werden den Kader ergänzen.

Wegen einer Spielverlegung standen die Bayern in Austausch mit der DFL, aber, so Nagelsmann, "das ist nicht meine Aufgabe. Ich kümmere mich darum, der Herausforderung, aber reizvollen Aufgabe gerecht zu werden. Eine gute Mannschaft aufzustellen, eine gute Idee zu entwickeln, um gegen Gladbach, wo wir sicherlich etwas gutzumachen haben, zu bestehen. Wenn dieses Spiel denn stattfindet."

Mario Krischel

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