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RB-Coach Nagelsmann über Sörloth: "Als Stürmer ist vieles scheißegal"

RB Leipzig hat einen Kracher und ein Endspiel vor der Brust

Nagelsmann über Sörloth: "Als Stürmer ist vieles scheißegal"

Dank, wem Dank gebührt: Julian Nagelsmann beglückwünscht 4:3-Torschütze Alexander Sörloth.

Dank, wem Dank gebührt: Julian Nagelsmann beglückwünscht 4:3-Torschütze Alexander Sörloth. Getty Images

Im Sommer von Crystal Palace als Patrik-Schick-Ersatz verpflichtet, hatte sich der 24-jährige Norweger in den letzten Wochen schwer getan. Sörloth reihte unglückliche Aktionen aneinander - der verschossene Elfmeter beim 2:1 gegen Aufsteiger Bielefeld am Samstag war schon ein wenig Sinnbild dafür.

Und nach seiner Hereinnahme beim am Ende völlig wilden Spektakel bei Basaksehir hatte es ebenfalls danach ausgesehen, als würde der ehemalige Spieler von Trabzonspor seine unrühmliche Geschichte unfreiwillig fortfahren - schließlich bekam der Joker in der 90. Spielminute beim Stand von 3:3 den Ball von Istanbuls Torwart Mert Günok ins Gesicht gefaustet, und von dort prallte die Kugel an die Querlatte. Zwei Zeigerumdrehungen später hatte Sörloth aber genug, bekam den Ball von Yussuf Poulsen und donnerte ihn leicht abgefälscht zentral an Schlussmann Günok vorbei zum 4:3 ins Tor (90.+2). Sein erster Treffer im Dress der Leipziger wurde also gleich ein immens wichtiger Siegtreffer, der den Sachsen das Endspiel ums Achtelfinale gegen Manchester United am nächsten Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) ermöglicht.

Spielersteckbrief Sörloth
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"Er muss einfach ein Tor schießen"

Sein Trainer Julian Nagelsmann wurde nach Spielschluss natürlich auf seinen Schützling angesprochen - und fand im Gespräch mit "DAZN" passende Worte: "Ich habe ihm kurz gratuliert zu dem Tor. Und klar: Die Spielzeit war kompliziert für ihn, er kam nicht so richtig gut rein (seit seinem Wechsel; Anm.d.Red.)." Umso glücklicher sei auch der Coach, dass der Knoten endlich geplatzt zu sein scheint. Nagelsmann weiter: "Es ist einfach so, wie ich es schon letzte Woche gesagt habe: Als Stürmer ist vieles scheißegal, er muss einfach ein Tor schießen - und das hat er gemacht."

Nagelsmann warnt vor zu vielen 93-Minuten-Spielen

Damit rettete Sörloth seiner Mannschaft auch einen Sieg, der eigentlich schon sicher schien. RBL nämlich war vom Start weg überlegen, offensiv- und chancenfreudig, verspielte allerdings erst ein 1:0 und dann noch ein 3:1 - was allen voran an Basaksehirs Dreierpacker Irfan Can lag. Die Partie könne man durchaus als "verrückt" bezeichnen, so ein analysierender Nagelsmann: "Wir waren in der ersten Hälfte sehr, sehr gut, nur der letzte Ball hat gefehlt. Da müssen wir einfach noch das Killer-Gen entwickeln. Das habe ich grad auch in der Kabine gesagt. Denn wenn du wirklich eine Spitzenmannschaft sein willst, dann musst du solche Möglichkeiten mehr nutzen und das Spiel einfach mal früher entscheiden. Wir müssen glaube ich nach vier Minuten schon 2:0 führen, nach sechs haben wir gar drei Hundertprozentige."

Die Folge: In der zweiten Halbzeit sei "der Druck von Basaksehir deutlich höher gewesen, wir sind deutlich inaktiver geworden und haben Bälle zu schnell verloren". Und da entstehe laut Nagelsmann einfach ein Problem für sein Team: "Jetzt haben wir wieder wie gegen Bielefeld oder Frankfurt oder Paris 93 Minuten gehabt, in denen wir wie die Bekloppten marschieren müssen." Das sei alles in allem zu oft zu intensiv gewesen zuletzt - "und das wird uns sonst irgendwann nachgehen in so einer langen Saison". Nur eben "sicherlich noch nicht am Wochenende, die Kraft haben wir schon noch". Dann wartet auf die Leipziger das Gastspiel beim deutschen Meister FC Bayern München (Samstag, 18.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

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Bilder zur Partie Istanbul Basaksehir FK - RB Leipzig