Aus Bayern Münchens Trainingslager in Doha berichtet Frank Linkesch
Drei Titel kann der FC Bayern 2022/23 holen. Am aussichtsreichsten ist die elfte deutsche Meisterschaft in Serie bei vier Punkten Vorsprung auf den SC Freiburg und sechs auf RB Leipzig, wohin die Reise zum Start am 20. Januar geht. "Es geht darum, dass wir unsere Spiele gewinnen. Wenn wir alle gewinnen, werden wir Meister", lautet die einfache Rechnung des Bayern-Trainers.
Nagelsmann warnt vor Leipzig und Freiburg
Der Bedeutung des Auftakts in Leipzig ist sich Nagelsmann dabei sehr wohl bewusst: "Das ist natürlich ein wichtiges Spiel zum Start, in dem wir die Weichen stellen können. Gerade unter Marco Rose sind sie wieder sehr stark geworden und haben einen super Kader."
Die Spiele gegen Paris sind 50:50
Bayern-Coach Julian Nagelsmann
Aber auch den SC Freiburg müsse man auf der Rechnung haben, dessen Trainer Christian Streich gerne mit Understatement arbeite. Den schon neun Punkte hinten liegenden, ewigen Rivalen aus Dortmund erwähnte Nagelsmann dagegen nicht.
Während im DFB-Pokal am 1. Februar die knifflige Reise zu Mainz 05 ansteht, wird das anstehende Champions-League-Achtelfinale gegen Paris St. Germain alles überstrahlen, wenn es Mitte Februar dazu kommt.
"Die Spiele gegen Paris sind 50:50. Ob wir in den Duellen fitter sind, weil unsere Spieler eine längere Pause hatten, wird man sehen - in solchen Spielen entscheidet eigentlich immer die Tagesform", wagte Nagelsmann einen Ausblick.
Während die Bayern noch Winterpause haben, wird in Frankreich längst wieder gespielt, zudem waren PSG-Stars wie Lionel Messi und Kylian Mbappé im Gegensatz zu den meisten bayerischen WM-Teilnehmern bis zum Ende im Turnier.
FCB-Coach sieht WM-Enttäuschung als Motivation
Die Weltmeisterschaft ist für Nagelsmann ohnehin abgehakt. "Ich habe mir im Urlaub viele Gedanken gemacht, inwieweit wir die WM thematisieren und mich für wenig entschieden", erklärte er in Doha. "Die Jungs haben die Möglichkeit, zu mir zu kommen. Ich habe sie bewusst in Ruhe gelassen."
Nagelsmann hofft statt tief sitzender Enttäuschung gerade bei den deutschen Spielern auf einen Energiegewinn aus diesem Ereignis: "Die Wut oder die Enttäuschung sollen die Spieler projizieren. Wenn man die richtigen Lehren zieht, kann das der größte Motivator sein. Nach jedem Schatten kommt wieder Licht. Am Ende haben sie es auch selbst in der Hand, dass sie wieder erfolgreicher sind als bei der WM."
Das Fundament dazu möchte er in den Tagen von Katar legen.