Bundesliga

Nagelsmann: "Irgendwann ist es Zeit, was Neues zu machen"

Bayern-Trainer nach dem Champions-League-Aus zur Kaderplanung

Nagelsmann: "Irgendwann ist es an der Zeit, was Neues zu machen"

Julian Nagelsmann wird in seiner ersten Bayern-Saison wahrscheinlich nur Meister.

Julian Nagelsmann wird in seiner ersten Bayern-Saison wahrscheinlich nur Meister. IMAGO/Laci Perenyi

Auch finanziell, das weiß Julian Nagelsmann natürlich, wäre ein Halbfinal-Einzug in der Champions League lukrativ gewesen. Besonders nach zwei Pandemie-geplagten Jahren, die dem FC Bayern das Handeln auf dem Transfermarkt erschweren.

"Ich mache die Kaderplanung nicht öffentlich", sagte Nagelsmann am Karfreitag, zwei Tage vor dem Auswärtsspiel in Bielefeld. "Wir haben sicherlich ein paar Baustellen; einen Kader, der lange zusammenspielt." Das sei auf der einen Seite ein sehr guter Umstand für Abläufe, für das Klima, "trotzdem ist es irgendwann, wenn man so erfolgreich war, auch an der Zeit, ein bisschen was Neues zu machen."

Klar ist, dass Niklas Süle (Dortmund) und Corentin Tolisso (Ziel unbekannt) den Verein ablösefrei verlassen werden. Von Ajax sollen Ryan Gravenberch (Mittelfeld) und Noussair Mazraoui (Rechter Verteidiger, Vertrag läuft aus) kommen, dazu ein spielstarker Innenverteidiger wie zum Beispiel Freiburgs Nationalspieler Nico Schlotterbeck. "Wir haben nicht den Spielraum, den wir bräuchten, um ganz große Schritte zu gehen", macht Nagelsmann deutlich. "Es ist ein Prozess, das sieht man über die letzten zwei Jahre."

Erschwert wird die "nicht ganz so einfache" Situation durch die 2023 auslaufenden Verträge von Robert Lewandowski, Manuel Neuer, Thomas Müller und Serge Gnabry. "Wir sind da dran", versichert Nagelsmann, "aber noch nicht mehr als dran."

"Das Blöde ist, dass man ein Jahr warten muss"

Fürs Erste herrscht an der Säbener Straße "schon ein bisschen Tristesse" nach dem unerwarteten Aus gegen Villarreal. "Das Blöde ist, dass man ein Jahr warten muss auf die nächste Chance in der Güte. Das ist ein bisschen hart, wenn man sich das vor Augen führt. Du hast ein Jahr Zeit nachzudenken, was nicht so gut lief, das macht es nicht so angenehm."

Der Auftrag für den Rest der Saison ist nun recht simpel geworden: "Idealerweise die nächsten beiden Spiele gewinnen, um die Meisterschaft klarzumachen. Das ist erstmal unser Job." Denn: "Wir kriegen weiterhin Geld. Für das Geld, das wir kriegen, müssen wir Arbeit abliefern. Wenn wir am Sonntag in Bielefeld und am Samstagabend gegen Dortmund gewinnen, sind wir Meister."

Was aber zwischen den Zeilen beim Bayern-Trainer durchsickert: So richtig Freude wird, obwohl es sein erster Meistertitel werden wird, wohl nicht aufkommen, dafür wiegen das blamable Pokalaus in Gladbach sowie das verpasste Halbfinale in der Königsklasse zu schwer. Treffenderweise sagt Nagelsann deshalb, auch wenn er es in Anführungszeichen packt, dass der Teil mit der Schale dann bald "erledigt" sei. Ein abgehakter Punkt auf der To-Do-Liste.

Mario Krischel

Große Namen, offene Zukunft: Diese Elf ist im Sommer ablösefrei