Bundesliga

Vor Leipzig-Gladbach: Nagelsmann bricht Lanze für Rose

Leipzig-Trainer berichtet aus eigener Erfahrung

Nagelsmann bricht Lanze für Rose: "Unruhe nicht verständlich"

Julian Nagelsmann (r.) mit Marco Rose - einem "coolen Typen und sehr guten Trainer", wie er sagt.

Julian Nagelsmann (r.) mit Marco Rose - einem "coolen Typen und sehr guten Trainer", wie er sagt. imago images

"Diese Transferthemen gehören einfach zum Fußball-Business, und ich finde nicht gut, dass Marco dafür Vorwürfe gemacht werden", sagte Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Donnerstag: "Die Unruhe von außen ist nicht notwendig und nicht verständlich."

Nagelsmann weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, eine Mannschaft zu führen, die frühzeitig über seinen Abschied informiert wurde. Bereits ein Jahr vor seinem Wechsel zu RB Leipzig hatte er diesen im Sommer 2018 in Hoffenheim angekündigt, mit der TSG schloss er seine letzte Spielzeit auf einem eher mittelprächtigen neunten Platz ab.

"Es macht aus Lars-Stindl-Sicht keinen Sinn, jetzt weniger zu investieren"

Er glaube nicht, dass Spieler weniger Aufwand betreiben würden im Wissen, der Trainer sei ja demnächst weg, meinte Nagelsmann. "Es macht aus Lars-Stindl-Sicht keinen Sinn, jetzt weniger zu investieren oder Spiele absichtlich zu verlieren, weil Marco Rose zu Dortmund geht. Denn Marco Rose wird das dann nicht mehr ausbaden müssen, sondern Lars Stindl", so der RB-Coach. Überdies bescheinigte Nagelsmann seinem Kollegen: "Marco ist ein cooler Typ und ein sehr guter Trainer mit einem guten Verhältnis zu seinen Spielern."

Im direkten Aufeinandertreffen am Samstagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) will Nagelsmann den gerade erst wieder in Gang gebrachten Meisterkampf mit dem FC Bayern weiter offenhalten. "Das ist sehr interessant für den neutralen Zuschauer und sehr aufreibend für beteiligte Leute wie mich", sagte er über das enge Rennen an der Spitze: "Wenn du an Bayern dranbleiben willst, darfst du dir keine Fehler und Niederlagen leisten."

Nagelsmann kann personell fast aus dem Vollen schöpfen

Gegen die seit vier Pflichtspielen sieglosen Fohlen, die zudem am Mittwoch gegen Manchester City ein schweres Spiel (0:2) und eine anstrengende Reise nach Budapest zu bewältigen hatten, sind die Leipziger klarer Favorit. Zumal Nagelsmann personell bis auf die Langzeitverletzten Konrad Laimer und Dominik Szoboszlai aus dem Vollen schöpfen kann. Auch Dayot Upamecano, Emil Forsberg und Kevin Kampl, die beim 3:0-Sieg gegen Hertha BSC angeschlagen fehlten, sind wieder voll im Mannschaftstraining. "Es besteht bei allen dreien die Möglichkeit, dass sie Einsätze kriegen", so Nagelsmann.

Oliver Hartmann