2. Bundesliga

FCK-Aufstiegsheld Hercher zählt die Laktattests

Leistungsträger will beim FCK auch in der 2. Liga vorangehen

Nach "wilden Tagen": Hercher zählt die Laktattests

Philipp Hercher avancierte zum Lauterer Aufstiegshelden.

Philipp Hercher avancierte zum Lauterer Aufstiegshelden. IMAGO/Jan Huebner

Sein Treffer zum 2:0 hat den Aufstieg im Relegationsspiel in Dresden besiegelt. Hercher hat seiner persönlich besten Saison in seiner Karriere die Krone aufgesetzt. Kein Wunder also, dass sich die Feierlichkeiten nicht auf einen Abend beschränkt hatten. "Die Tage danach waren sehr wild für uns. Da sind wir ein bisschen durchgedreht. Das musst du einfach mitnehmen, wer weiß, ob ein solcher Moment in der Karriere noch einmal kommt", berichtete Hercher nach dem Auftakttraining am Donnerstag.

Zu diesem Zeitpunkt am Nachmittag war dem 26-Jährigen wieder zum Lachen zumute. Am Vormittag sah das etwas anders aus. "Ich habe mich gefragt, wie viele Laktattests in meiner Karriere noch anstehen. Jetzt auf jeden Fall einer weniger", erzählte der Rechtsaußen lachend. "Die Vorbereitung, ich weiß nicht ob das irgendjemandem gefällt. Das ist schon sehr eklig. Du spürst die Beine, irgendwann wird der Kopf müde. Die nächsten drei Wochen bestehen aus trainieren, trinken, essen und schlafen. Dann sind wir gut vorbereitet."

Mit meinen 26 Jahren will ich jetzt vorangehen und zeigen, was ich draufhabe.

Philipp Hercher

Lauterns Topscorer der vergangenen Saison, der sechs Tore und zehn Vorlagen beisteuerte, ist damit zurück in der 2. Liga - und doch irgendwie erstmals richtig dort angekommen. "In Nürnberg durfte ich damals nur reinschnuppern", blickte Hercher zurück. Drei Kurzeinsätze sammelte er zwischen 2015 und 2016 für den Club. "Mit meinen 26 Jahren will ich jetzt vorangehen und zeigen, was ich draufhabe. Ich bin vor drei Jahren zum FCK gekommen mit dem Ziel, aufzusteigen. Jetzt will ich der Mannschaft hier helfen. Es geht darum, so schnell wie möglich die 40-Punkte-Marke zu knacken", betonte der Rechtsfüßer.

Die neue Saison 2022/23

"Mir ist es egal, ob ich vorne oder hinten spiele"

Ob er seinen Offensivdrang auch unter Dirk Schuster ausleben kann wie zuletzt, wird sich zeigen. Unter Vorgänger Marco Antwerpen gab Hercher den Schienenspieler neben einer Dreierkette, war somit hinten wie vorne ständig gefragt. Der neue Trainer setzte in den Relegationsspielen in der Defensive auf eine Viererkette. Ob Hercher dort rechts hinten oder auf dem Flügel in der Offensive die Linie entlangläuft, macht für ihn keinen großen Unterschied. "Das muss der Trainer entscheiden. Ich meine: Wir spielen 2. Liga. Da ist es mir egal, ob ich vorne oder hinten spiele", erzählte Hercher voller Vorfreude.

Hercher weiß einen wichtigen Trumpf im Rücken

Eines wird sich im Vergleich zum Vorjahr grundlegend ändern. Ging der FCK in der 3. Liga in aller Regel als Favorit ins Spiel, wird ihm jetzt deutlich häufiger die Außenseiterrolle zu Teil werden. Doch Hercher weiß einen wichtigen Trumpf im Rücken. Dass die Roten Teufel zum Saisonende gleich drei Mal vor nahezu ausverkauften Haus - fast 50.000 Zuschauern - spielen durften, hat Eindruck hinterlassen. "Wir haben letztes Jahr oft bewiesen, welche Qualitäten wir haben. Wenn wir jetzt noch ein paar gute Jungs dazubekommen, vier haben wir schon bekommen, dann sind wir optimistisch, mit der ganzen Wucht, die hier entfacht wurde. In der ganzen Pfalz, in ganz Kaiserslautern", schwärmte Hercher.

Genau auf diese Wucht dürfen sich Hercher und Co. auch schon am 1. Spieltag freuen. Denn der Fritz-Walter-Klub darf Freitagabends, am 15. Juli, die neue Saison gegen Hannover 96 eröffnen. Wohl erneut vor einer prächtigen Kulisse auf dem Betzenberg.

Moritz Kreilinger

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