DFB-Pokal

Nach Schick: Leverkusen droht auch der Ausfall von Alario

Leverkusens Trainer erwägt U-19-Stürmer Iker Bravo zu nominieren

Nach Schick: Auch Alarios Ausfall droht

Sein Einsatz gegen den Karlsruhers SC ist fraglich: Bayer-Stürmer Lucas Alario.

Sein Einsatz gegen den Karlsruhers SC ist fraglich: Bayer-Stürmer Lucas Alario. imago images/Pressinphoto

Es wird eng im Sturmzentrum - allerdings nur, was das Angebot an einsatzfähigen Spezialisten betrifft. Denn am Mittwoch im DFB-Pokal-Spiel gegen den KSC droht nach Patrik Schick, der am Sonntag in Köln einen Bänderriss im Sprunggelenk erlitten hat, auch dessen Stellvertreter Lucas Alario auszufallen.

"Lucas hatte nach dem Sevilla-Spiel ein paar Beschwerden. Die sind noch nicht abgeklungen", erklärte Gerardo Seoane am Dienstag, "deshalb hat er am Montag individuell trainiert und auch heute gewisse Teile individuell bestritten."

Spielersteckbrief Alario
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Ein Status, der im Regelfall dafür sorgen sollte, dass Alario am Mittwoch gegen den Zweitligisten ausfällt.  Der Werkself-Trainer lässt einen Einsatz des argentinischen Nationalspielers allerdings komplett offen. "Ich würde keine Prognose abgeben. Ich gehe davon aus, dass er zur Verfügung steht. Wenn nicht, werde ich das heute Nachmittag oder morgen früh in der nächsten Sitzung mit den Physios abwägen müssen."

Knifflige Entscheidung für Seoane

Gibt es von der medizinischen Abteilung kein absolutes Nein, ist die Entscheidung für Seoane in jedem Fall eine kniffelige. Schließlich besteht die Gefahr einer schweren Verletzung, da bei Alario die Muskulatur aufgrund seiner immer wieder mal auftretenden Knieprobleme Beschwerden bereitet.

Seoane erklärt: "Wenn jemand ein schwächeres Knie hat, dann begleitet ihn das immer. Diese Problematik kann man oft kontrollieren, aber in der benachbarten Muskulatur gibt es oft Verhärtungen. Es sind eher solche Dinge, die nach Belastungen Probleme bereiten."

Natürlich benötigt Bayer gegen den KSC einen Strafraumstürmer der Marke Alario. Allerdings gilt dies auch für die folgenden Spiele gegen Wolfsburg, Sevilla und Hertha BSC. Daraus macht Seoane keinen Hehl, wenn er sagt: "Klar ist: Nach der Verletzung von Patrik müssen wir diese Personalie mit Vorsicht abwägen, weil wir Lucas in den vier Spielen bis zur Länderspielpause immer brauchen werden."

Rückt Paulinho ins Sturmzentrum? Oder hilft ein 16-Jähriger?

Muss Bayer auch auf Alario verzichten, könnte Offensivakteur Paulinho die Position im Sturmzentrum einnehmen, wie es der Brasilianer am 34. Spieltag der Vorsaison in Dortmund gemacht hatte.

Für den Fall, dass die Wendigkeit Paulinhos gegen Karlsruhes große Innenverteidiger nicht die gewünschte Wirkung erzielt, hat Seoane schon eine Alternative mehr als nur im Hinterkopf. Dann könnte der 16-jährige U-19-Mittelstürmer Iker Bravo zum Zuge kommen, da auch Emre Gedikli (Sprunggelenkverletzung) weiterhin fehlt.

Iker Bravo, im Sommer vom FC Barcelona gekommener spanischer U-17-Nationalstürmer, könnte so am Mittwoch erstmals bei einem Pflichtspiel der Profis dabei sein. Seoane bestätigt: "Wir spielen mit dem Gedanken, Iker Bravo in den Kader zu nehmen. Er hat heute auch mit der Mannschaft trainiert. Das ist sicher eine Möglichkeit, aber erst muss ich eine klare Diagnose haben", was Alario betrifft.

Jetzt beginnt er langsam in Form zu kommen.

Gerardo Seoane über Lucas Alario

Dessen Qualitäten schätzt Seoane („Deshalb haben wir ihn im Sommer auch behalten“) hoch ein, auch wenn der Gaucho bislang nicht so oft beginnen durfte: "Man darf nicht vergessen: Lucas hatte einen verflixten Sommer gehabt mit zwei Verletzungen. Er ist noch nicht so auf Touren gekommen, darum hatte er auch noch nicht die erwünschte Spielzeit. Jetzt beginnt er langsam in Form zu kommen."

Dieser Aufwärtstrend Alarios ist für Bayer und Seoane in den kommenden Wochen essenziell - und darf auch deshalb auf keinen Fall durch ein zu hohes Risiko gegen den KSC ausgebremst werden. Umgekehrt muss Bayer aber einen weiteren Dämpfer nach dem 1:5 gegen die Bayern und dem verspielten Zwei-Tore-Vorsprung beim 2:2 in Köln unbedingt vermeiden.

Stephan von Nocks

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