Bundesliga

Spätes 2:3 in Leipzig - Gladbachs Rose nach VAR-Frust fairer Verlierer

Gladbach sehnt nun gegen Dortmund Erfolgserlebnis herbei

Nach kurzem VAR-Frust abgekühlt: Rose als fairer Verlierer

Um eine Erklärung gebeten: Marco Rose unterhält sich direkt nach Spielschluss in Leipzig mit Referee Manuel Gräfe.

Um eine Erklärung gebeten: Marco Rose unterhält sich direkt nach Spielschluss in Leipzig mit Referee Manuel Gräfe. imago images

Die Erkenntnis hat sich auch bei den Gladbacher Beteiligten schnell eingestellt: Den von Leipziger Seite umjubelten 3:2-Siegtreffer von Alexander Sörloth, der sich kurz vor seinem Kopfball mit einem leichten Stoß gegen Valentino Lazaro etwas Raum verschafft hatte, konnte man zählen lassen. Der gewohntermaßen großzügige Schiedsrichter Manuel Gräfe interpretierte die Szene in der dritten Minute der Nachspielzeit offenkundig als normalen, erlaubten Zweikampf und hielt obendrein im Anschluss für einige Zeit sicherheitshalber Rücksprache mit Video-Assistent Günter Perl. Dann erst ließ er weiterspielen.

Nichtsdestotrotz hatten sich die Gemüter im Lager der Fohlen kurz nach dieser Szene wie kurz nach Schlusspfiff erhitzt. Durchaus wütend (Lars Stindl sah sogar Gelb) schritten Spieler und auch Trainer Marco Rose Richtung Gräfe, baten um Erklärungen und hätten natürlich im ersten Moment gern die Aberkennung dieses Treffers gesehen. Doch dem war wie bereits erwähnt nicht so - was auch eine richtige, weil sonst sehr kleinliche Entscheidung gewesen war.

Ich muss sagen, dass man das Tor so ganz klar geben kann.

Marco Rose

Das erkannten auch wenig später schon die Beteiligten der Borussia. Yann Sommer ("Er hat es so entschieden") oder auch Jonas Hofmann gaben nach Abklingen der ersten verständlichen Emotionen zu, dass das Tor durchaus zurecht zählte. So sagte Letzterer gegenüber "Sky": "Das tut weh, das ist bitter. Er hat beide Hände dran, ich hab schon das Gefühl, dass er ihn etwas vordrückt. Doch es sieht auch nicht extrem dramatisch aus, wir müssen das so hinnehmen."

Und auch Trainer Marco Rose räumte ein: "Bis dahin (zum Gespräch mit Referee Gräfe; Anm.d.Red.) hab ich die Aktion nur einmal gesehen - und zwar live. Jetzt muss ich aber sagen, dass man das Tor so ganz klar geben kann. Es gibt zwar einen kleinen 'Stamper' (Stoß; Anm.d.Red.). Und 'Tino' springt auch gar nicht, er wird also nicht aus der Balance gebracht. Ich habe den Schiedsrichter dann gefragt, warum er sich die Szene nicht in der 93. Minute selbst angesehen hat. Doch nun muss ich sagen, dass die Entscheidungsfindung so eben absolut nachvollziehbar ist."

Dortmund vor der Brust, Punkte im Blick

Was derweil absolut klar ist: Die Elf vom Niederrhein, seit fünf Ligaspielen ohne Sieg, sehnt einen Erfolg herbei. Rose dazu: "Wir hätten den Punkt heute in Leipzig gern mitgenommen, weil er uns gut getan hätte in unserer Situation. Denn wir brauchen eigentlich Siege, der Punkt hätte gut getan."

Der 44-Jährige führte da weiter aus - und kam dabei auch auf die eigentlich gesteckten Saisonziele zu sprechen: "Wir müssen jetzt gerade nicht über Champions-League-Plätze in Zusammenhang mit Borussia Mönchengladbach reden. Wir haben immer gesagt, wir wollen wieder dorthin, wo wir waren, das fühlt sich gut an. Wir waren jetzt in Budapest, wo wir uns mit Manchester City (0:2, Red.) haben messen können. Und trotzdem müssen wir uns dafür qualifzieren, davon sind wir aber im Moment ein ganzes Stück weit weg. Wir haben aber gerade andere Themen, wir brauchen wieder ein Erfolgserlebnis, auch für's Gefühl."

Rose zwischen Gladbach und Dortmund

Das Spannende dahingehend: Die nächste Möglichkeit für Gladbach und Coach ist ausgerechnet Roses künftiger Arbeitgeber Borussia Dortmund, gegen den am kommenden Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) das DFB-Pokal-Viertelfinale ansteht. Rose dazu: "Das ist eine Möglichkeit, ganz weit zu kommen und vielleicht um den Titel zu spielen. Die Situation ist herausfordernd, doch wir werden uns regenerieren und uns dann auf Dortmund vorbereiten."

Das ist null schwierig für mich.

Marco Rose über die Tatsache, nun gegen seinen künftigen Klub Dortmund antreten zu müssen

Für ihn persönlich sei das aber "gar keine schwierige Konstellation. Ich bin Trainer von Borussia Mönchengladbach, habe Ziele mit diesem Verein und bin verantwortlich für den sportlichen Erfolg und die Spieler. Deswegen ist das null schwierig für mich".

mag

Bilder zur Partie RB Leipzig - Bor. Mönchengladbach