Sein Startelfdebüt hätte schlechter kaum beginnen können. Insgesamt 35-mal hatte Niklas Lomb in der Bundesliga auf der Bank Platz nehmen müssen, ehe er am Sonntag erstmals von Beginn an in der Liga zwischen den Pfosten stand, um dann nach fünf Minuten eine wahre Alptraum-Szene zu erleben: Nach einem Rückpass von Leon Bailey konnte Lomb den Ball nicht richtig kontrollieren, trat schließlich am Spielgerät vorbei - und der anlaufende Florian Niederlechner schob problemlos ins leere Tor ein.
"Es ärgert mich brutal, dass ich so gepatzt habe", meinte Lomb im Anschluss bei "DAZN". "Es ist natürlich ein Ding, was einen sehr stört." Auch sein Coach Peter Bosz machte auf der Pressekonferenz nach Spielschluss klar: "Er weiß, dass das ein Fehler von ihm war." Der Niederländer fühlte sich an den Aussetzer von Lukas Hradecky beim 2:1 in Bielefeld im November erinnert - und konnte dem Ganzen doch Positives abgewinnen: "Unsere Torhüter machen einen Fehler im Jahr und die haben wir jetzt gehabt."
Hradecky: Untersuchung zum Wochenstart
Lob gab es für Lomb auch für den Rest der Partie. "Danach hat er eine gute Partie gespielt", befand Bosz über den Keeper, der allerdings auch nur noch sehr sporadisch geprüft worden war. "Das war nicht einfach, wenn das so früh passiert. Das hat er dann souverän gemacht." Auch Lomb selbst war der Ansicht, dass es ihm "vernünftig gelungen" sei, nach dem schlimmen Fehler "mein Spiel weiter durchzuziehen". Ohnehin stellte er fest: "Ich kann mich damit nicht zu lange befassen, weil es weitergeht."
Und das eben womöglich weiterhin mit Lomb zwischen den Pfosten. Denn wann Leverkusens Stammkeeper Hradecky zurückkehrt, scheint völlig offen. "Er wird morgen oder übermorgen untersucht", gab Bosz bekannt. "Dann weiß ich mehr. Es macht aber keinen Sinn, darüber zu spekulieren." Zumindest für das Europa-League-Spiel am Donnerstag gegen Bern erübrigen sich auch jegliche Spekulationen, ob Lomb nach seinem Fehler für Lennart Grill Platz machen muss: Für die Europa League wurde der Neuzugang gar nicht nominiert.