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Nach erfolgreichem Umbruch: Alles denkbar bei Phönix Lübeck

Verein hofft auf Durchbruch bei der Stadionfrage

Nach erfolgreichem Umbruch: Alles denkbar bei Phönix Lübeck

Gutgelaunte Verantwortliche: Der 1. FC Phönix Lübeck hat sich unter Trainer Dinalo Adigo (Zweiter von rechts) in der Spitzengruppe der Regionalliga Nord eingenistet.

Gutgelaunte Verantwortliche: Der 1. FC Phönix Lübeck hat sich unter Trainer Dinalo Adigo (Zweiter von rechts) in der Spitzengruppe der Regionalliga Nord eingenistet. IMAGO/Lobeca

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Nach dem Fast-Abstieg in der Spielzeit 2022/23 aus der Regionalliga Nord, damals wurde erst am letzten Spieltag der Verbleib unter Dach und Fach gebracht, gab es beim 1. FC Phönix Lübeck einen Umbruch. Viele gestandene Spieler verließen die Hansestädter, im Gegenzug wurde unter der Führung des frisch installierten Cheftrainers Dinalo Adigo (51), der aus Rostock kam, ein neues Team zusammengestellt. Das benötigte dann etwas überraschend überhaupt keine Anlaufphase, fand sich sofort in der Spielklasse zurecht, lieferte auch gleich ab und landete zur Winterpause durch viel Kontinuität und Herzblut auf dem zweiten Tabellenplatz. Nur die Reservemannschaft von Hannover 96 (41 Punkte) konnte sich im Klassement vor die "Adlerträger" (35 Punkte) setzen. Die Niedersachsen haben allerdings auch schon drei Partien mehr absolviert.

Adigo kann sich mit dem bisher Erreichten absolut arrangieren. "Wir sind natürlich zufrieden. Hätte uns jemand vor der Saison gesagt, dass wir so performen, dann hätte das bei uns jeder im Verein sofort unterschrieben, aber eigentlich keiner wirklich vorher daran geglaubt, dass es so gut läuft. Wir hatten ja einen echten Umbruch im Sommer, viele wichtige Spieler haben den 1. FC Phönix Lübeck verlassen, viele neue Spieler sind dazugekommen. Da benötigt man normalerweise einige Zeit, um sich zu finden und neu zu sortieren. Uns ist das, glaube ich aber, schnell und vor allem gut gelungen, wir sind praktisch sofort konkurrenzfähig gewesen und haben gute Ergebnisse erzielt", so der Cheftrainer, der bereits am 3. Januar 2024 schon zur ersten Einheit auf den Trainingsplatz bittet. "Der frühe Vogel fängt den Wurm, sage ich immer. Ich mag es, schnell wieder loszulegen, auch die Konkurrenz schläft ja nicht und versucht sich optimal vorzubereiten auf die Restspielzeit. Es gilt für uns, Weichen zu stellen, schnell die Voraussetzungen zu schaffen, damit es auch weiter so erfolgreich weiter läuft in der Regionalliga."

Ich bin kein Freund von blindem Aktionismus, vertraue meinen Jungs, die gut gespielt haben.

Trainer Dinalo Adigo zu möglichen Wintertransfers

Große Veränderungen sind im Kader der "Adlerträger" nicht geplant laut dem 51-Jährigen, der sich nach seiner sieben Wochen dauernden Zwangspause (Unwohlsein) im Verlauf der Hinrunde wieder "gut und fit" fühlt. "Stand jetzt gehen wir mit dem gleichen Kader ins Restprogramm. Ich bin kein Freund von blindem Aktionismus, vertraue meinen Jungs, die gut gespielt haben. Natürlich halten wir auch die Augen offen, schauen uns den Markt an. Sollte da was passieren, was uns weiterbringen könnte, was auch wirklich Sinn macht, werden wir uns damit befassen."

21. SPIELTAG

Gibt es aus Sicht der Lübecker überhaupt eine Baustelle, ein Haar in der Suppe, dann ist das die unsägliche Situation beim Thema Spielort und Stadion. Am "Flugplatz" konnte bei schlechten Witterungsbedingungen nicht gespielt werden, da sich viel Wasser sammelte auf dem Feld. Auch das Ausweichstadion, der städtische "Buni" (Buniamshof) war zuletzt von der Hansestadt gesperrt, dementsprechend haben die Lübecker noch drei Partien mehr zu bestreiten als die direkte Konkurrenz oben. "Das ist natürlich nicht optimal, aber im Endeffekt können wir das ja auch nicht ändern, ist es wie es ist. Unser Sportdirektor Frank Salomon arbeitet daran, gemeinsam mit der Stadt Lübeck Lösungen zu finden, damit wir als Team letztlich auch ordentlich arbeiten können in der Zukunft. Wir hoffen als Phönix da auf einen Durchbruch. Bis das der Fall ist, gilt es weiter die Bedingungen anzunehmen wie sie sind. Das ist uns bisher ja auch ordentlich gelungen."

Bleibt noch die Frage: Ist ein Aufstieg in die 3. Liga denkbar und überhaupt umsetzbar mit Blick auf die offenkundigen Probleme? Adigo hat darauf eine klare Antwort parat: "Sportlich definitiv. Wir spielen gut, sind noch nicht am Ende der Fahnenstange angekommen, haben Potenzial, trauen uns aus fußballerischer Sicht die 3. Liga zu, müssen dafür aber weiter als Team hart arbeiten und Gas geben. Der Rest liegt nicht in unserer Macht."

Stephan Russau

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