Bundesliga

Nach Derby-Sieg warnt Trainer Urs Fischer vor Bequemlichkeit

Neuverpflichtung Andras Schäfer wegen Verletzung vorerst kein Thema

Nach Derby-Sieg warnt Trainer Urs Fischer vor Bequemlichkeit

Union jubelte im Pokal - nun wollen die Berliner in Gladbach nachlegen.

Union jubelte im Pokal - nun wollen die Berliner in Gladbach nachlegen. imago images/Norbert Schmidt

Um 14.52 Uhr verließ der Mannschaftsbus des 1. FC Union Berlin das Stadion An der Alten Försterei in Richtung Flughafen. Vier Fans und ein Hund - alle im Union-Outfit - verabschiedeten die Spieler vor dem Auswärtsspiel am Samstag (15.30 Uhr) bei Borussia Mönchengladbach mit aufmunternden Gesten.

Nach dem heftig bejubelten Derbysieg am Mittwoch im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Hertha BSC (3:2) reiste Union sowieso mit viel Rückenwind in Richtung Nordrhein-Westfalen. "Ich hoffe, dass wir das Selbstvertrauen ausnutzen können. Siege helfen dir. Es war wirklich ein spezielles Spiel, das erste Derby im Pokal. Das haben wir dann auch noch auswärts gewonnen", sagte Trainer Urs Fischer. "Diese schwierige Aufgabe haben wir mit Bravour gelöst. Das muss man mitnehmen, aber auch einordnen. Bequem darf man nicht werden. Das ist die Herausforderung für uns alle. Es gilt bescheiden zu bleiben."

Diese schwierige Aufgabe haben wir mit Bravour gelöst. Das muss man mitnehmen, aber auch einordnen. Bequem darf man nicht werden.

Urs Fischer

Union ist in der Bundesliga seit vier Spielen ungeschlagen. Die Gladbacher erleben dagegen derzeit eine handfeste Krise. Mit dem Pokalaus am Mittwoch bei Zweitligist Hannover 96 (0:3) gab es einen weiteren Tiefpunkt. In Mönchengladbach konnte Union in der Bundesliga (1:4, 1:1) aber noch nie gewinnen.

Fischer will sich mit Gladbachs Qualität befassen, nicht mit ihrer Krise

Zudem tat Fischer alles dafür, seine Mannschaft zu sensibilisieren. "Mönchengladbach befindet sich in keiner einfachen Situation. Wichtig ist, dass wir uns nicht mit der Situation von Gladbach beschäftigen, sondern mit ihrer Qualität. Die ist zweifellos vorhanden. Wir wollen unsere letzten Leistungen bestätigen und wieder ans Limit kommen", erklärte Fischer.

Rotation: Chance für Jaeckel und Trimmel - Comeback Gießelmann?

Der Schweizer kündigte an, rotieren zu wollen. In der Innenverteidigung könnte Paul Jaeckel zum Zuge kommen. Für ihn müssten dann Timo Baumgartl oder Dominique Heintz weichen. Auf der rechten Außenbahn dürfte Kapitän Christopher Trimmel anstelle von Julian Ryerson gefragt sein.

Auf der linken Außenbahn riecht es nach einem Comeback des von seiner Oberschenkelverletzung genesenen Niko Gießelmann, auch wenn Routinier Bastian Oczipka seine Sache zuletzt in der Liga gegen die TSG Hoffenheim (2:1) und im Cup gegen Hertha über jeweils 90 Minuten sehr ordentlich machte.

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Kruse und Voglsammer scheinen gesetzt

Im Mittelfeld könnte Genki Haraguchi für Levin Öztunali auflaufen. Spannend wird es in vorderster Front. Es gibt derzeit eigentlich nur wenige Gründe, Max Kruse und Andreas Voglsammer auf die Bank zu setzen. Kruse hat die Extra-Einfälle fürs Offensivspiel, Voglsammer traf sowohl gegen Hoffenheim als auch im Stadtderby. Sheraldo Becker scharrt allerdings auch mit den (schnellen) Hufen. Kevin Behrens fehlten zuletzt nach einer Covid-Erkrankung ein paar Prozentpunkte. Er kämpft sich ran.

Neuzugang Schäfer braucht noch Zeit - "Muss komplett gesund werden"

Mittelfeldverpflichtung Andras Schäfer (Dunajska Streda) kommt beim raschen Wiedersehen mit dem Ex-Unioner Marvin Friedrich noch nicht für einen Einsatz in Frage. Der Ungar brachte aus der Vorbereitung in der Slowakei eine leichte Verletzung mit. Am Freitag begann er in Köpenick mit dem Reha-Programm. "In der Punktspielpause haben wir zwei Wochen Zeit zur Verfügung. Wichtig ist, dass er jetzt wieder komplett gesund wird, um dann ins Mannschaftstraining einsteigen zu können", sagte Fischer. Auch für das Testspiel am Mittwoch (16 Uhr) gegen Zweitligist Erzgebirge Aue ist Schäfer noch keine Option.

Dürfen die Wechselkandidaten van Drongelen und Wszolek vorspielen?

Vielleicht können in dieser Partie Verteidiger Rick van Drongelen und Mittelfeldmann Pawel Wszolek etwas Spielpraxis sammeln. Die Dauerreservisten konnten am Donnerstag beziehungsweise Freitag nach überstandenen Corona-Erkrankungen wieder das Training aufnehmen. Beide Spieler gelten als heiße Transferkandidaten. Die erhoffte Ausleihe bei Rick von Drongelen kam bisher mutmaßlich auch wegen seiner Erkrankung noch nicht zustande. Matthias Koch

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