2. Bundesliga

Hamburger SV: Miro Muheims Wandel

HSV-Verteidiger überzeugt nicht nur wegen seiner Tore

Muheims Wandel

"Mein neuer Torjäger": Miro Muheim zeigte zuletzt neue Qualitäten.

"Mein neuer Torjäger": Miro Muheim zeigte zuletzt neue Qualitäten. imago images

Zwei Treffer sind dem 25-jährigen Schweizer Miro Muheim in den zurückliegenden beiden Partien in Regensburg (5:1) und gegen die SpVgg Greuther Fürth (2:1) gelungen und insbesondere sein 1:0 am vergangenen Samstag war von großer Bedeutung - weil es den HSV in ein Spiel brachte, in dem er zuvor wenig Zugriff hatte. "Miros Tor", sagt Mittelstürmer Robert Glatzel, "war der Dosenöffner. Ab da ging das Spiel in unsere Richtung."

Partien in die richtige Richtung zu lenken, war über weite Strecken der Rückserie nicht die Königsdisziplin von Muheim - obwohl der Vertrauensvorschuss des Trainers in ihn grundsätzlich groß war. Walter hatte im Winter den Mitbewerber um den Platz links in der Viererkette, Ex-Kapitän Tim Leibold, vorzeitig ziehen lassen und auch den als neuen Backup ausgeliehenen Noah Katterbach nie vorgezogen. Die Kölner Leihgabe spielte entweder rechts oder auf dem linken Flügel vor einer Dreierkette mit Muheim, aber nie anstelle des früheren St. Galleners.

Der wirkte dennoch häufig fahrig und nachlässig im Kerngeschäft, war mehrfach beteiligt an Gegentreffern. Ausgerechnet dem Tiefpunkt folgten nun die beiden Befreiungsschläge in Form von Treffern: Im vorangegangenen Heimspiel gegen Paderborn hatte Muheim völlig unnötig einen Elfmeter zum 2:2-Endstand verursacht, dem vermeintlichen Aus im Aufstiegskampf. Die Art und Weise, wie Muheim darauf reagiert hat, nötigt Trainer und Kollegen großen Respekt ab. "Miro hat viel Kritik abbekommen", sagt Walter, "aber danach hat er in den letzten beiden Wochen total überzeugt." Und dies nicht nur als Torschütze, sondern auch als verlässlicher Verteidiger und energischer Zweikämpfer. "Auf Miro", lobt auch Torwart Daniel Heuer Fernandes, "ist hier viel eingebrochen. Er hat die richtige Antwort darauf gegeben."

"Klar ist: Wir glauben daran"

Die Folge: Der HSV ist zurück im Aufstiegsrennen. Und Muheim hat nach seiner selbstkritischen Analyse ("Ich habe in den Wochen zuvor etwas zu viele Fehler gemacht") nicht nur wieder festen Glauben an die eigenen Qualitäten, sondern auch an die Aufstiegsmöglichkeiten des HSV. "Wir können nicht beeinflussen, was Heidenheim in Regensburg macht", sagt er, "aber wir werden alles geben in Sandhausen. Wir werden unser Spiel durchziehen. Klar ist: Wir glauben daran." Und ausgerechnet Muheim war ganz entscheidend daran beteiligt, dass der Glaube zurück ist.

Sebastian Wolff

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