Bundesliga

Thomas Müller im Interview: "Der Trend macht mich nicht glücklich"

Über seine Rolle bei Bayern, Kovacs Aussagen und seine Pläne

Müller im Interview: "Der Trend macht mich nicht glücklich"

Stand in den jüngsten fünf Pflichtspielen nicht in der Bayern-Startelf: Thomas Müller.

Stand in den jüngsten fünf Pflichtspielen nicht in der Bayern-Startelf: Thomas Müller. imago images

Herr Müller, lockere Einstiegsfrage: "Nothing to say" haben Sie am vorigen Samstag nach der 1:2-Heimniederlage gegen Hoffenheim gesagt. Wollen wir das Gespräch auf Englisch oder Deutsch führen?

Netter Versuch, aber ganz so lustig ist das Thema für mich nicht.

Dann kommen wir gleich zum Thema. Vor dem Spiel gegen Hoffenheim hat Bayern-Trainer Niko Kovac gesagt: "Er ist nicht irgendjemand, Thomas Müller ist sehr wichtig, aber die anderen Spieler auch." Und: "Wenn Not am Mann sein sollte, wird er mit Sicherheit auch seine Minuten bekommen." Wie bewerten Sie diese Aussagen?

Als ich nach dem Spiel mit der Aussage konfrontiert wurde, war ich natürlich überrascht. Aber ich bin bei so etwas nicht so empfindlich. Es gab mit dem Trainer bereits ein Vieraugengespräch. Damit ist die Geschichte für mich ausgeräumt.

Sie gehörten in den vergangenen fünf Pflichtspielen nicht zur Startelf und haben insgesamt nur 67 Minuten gespielt. Sind Sie damit zufrieden?

Absolut nicht. Ich bin gerade erst 30 Jahre alt geworden, topfit und hungrig auf Erfolge - mit dem Verein, aber auch persönlich. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich dem Team mit meinen Fähigkeiten auf dem Platz weiterhelfen kann.

Wenn das Trainerteam mich in Zukunft nur noch in der Rolle des Ersatzspielers sieht, muss ich mir meine Gedanken machen.

Thomas Müller

Hat der Coutinho-Transfer zum FC Bayern ihre Lage grundlegend verändert?

Natürlich hat es die Konkurrenzsituation auf meiner Paradeposition verschärft, aber das ist auch gar nicht das Problem. Darum geht es gar nicht. Ein Trainer muss vor jedem Spiel schwierige Entscheidungen treffen. In den vergangenen fünf Spielen war allerdings ein Trend zu erkennen, der mich nicht glücklich macht. Wenn das Trainerteam mich in Zukunft nur noch in der Rolle des Ersatzspielers sieht, muss ich mir meine Gedanken machen. Dafür bin ich einfach zu ehrgeizig.

War diese Entwicklung für Sie absehbar?

Nein, für mich nicht. Nachdem ich mich im Frühjahr auf der 10er-Position erfolgreich festspielen konnte und wir nach einer furiosen Aufholjagd noch das Double holten, habe ich diese Entwicklung so nicht erwartet.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Medien haben in den letzten Tagen wild spekuliert. Daran werde ich mich nicht beteiligen. Jetzt geht es darum, den Fokus wieder voll auf das Sportliche zu legen, um die nächsten Wochen mit dem FC Bayern erfolgreich zu gestalten. Was den Konkurrenzkampf betrifft, werde ich nicht lockerlassen und im Training und bei den Spielen weiterhin alles geben. Mehr gibt's von meiner Seite dazu nicht zu sagen.

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