Bundesliga

Müller: Zwischen ungewisser Zukunft und Olympia-Chance

Starke Leistungen für Freiburg rücken den Mainzer Torwart in den Fokus

Müller: Zwischen ungewisser Zukunft und Olympia-Chance

Florian Müller winkt eine Olympia-Teilnahme - seine anschließende Zukunft ist offen.

Florian Müller winkt eine Olympia-Teilnahme - seine anschließende Zukunft ist offen. picture alliance

Mit einer starken, bis auf wenige Ausnahmen fehlerfreien Saison für den SC Freiburg ist der 23 Jahre alte Torhüter ein heißer Kandidat auf die Nummer 1 des deutschen Olympia-Teams. Kein anderer deutscher Keeper der zugelassenen Jahrgänge 1997 und jünger hat diese Saison so regelmäßig und konstant in einer europäischen Topliga gespielt wie Müller. Alexander Nübel, der dem aktuellen SC-Torwart bei der U-21-EM 2019 noch von Trainer Stefan Kuntz vorgezogen wurde, sitzt bei den Bayern fast nur auf der Bank.

Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio winkt

Der DFB darf bei den Ende Juli beginnenden Spielen in Tokio drei Spieler einsetzen, die vor dem Jahr 1997 geboren sind. Dabei gilt es eher als unwahrscheinlich, dass einer der drei Routinier-Plätze für die Torhüter-Position vergeben wird, vor allem, wenn man zumindest auf einen Bundesliga-Stammkeeper im "regulären" Alter zurückgreifen kann. Müller wurde nach kicker-Informationen daher auch schon vom Verband wegen einer Olympia-Teilnahme kontaktiert. Verlockende Perspektiven - auf Klubebene steht Müller allerdings vor einem ungewissen Sommer.

Beim Sport-Club dürfte mit Ende der Leihvereinbarung am 30. Juni Schluss sein. Denn Mark Flekken ist nach seiner Ellenbogenverletzung genesen und arbeitet sich immer weiter an die ihm zugedachte Rolle als Stammkeeper heran. Freiburg plant langfristig mit dem Niederländer. Bei Mainz 05, wo Müller noch bis 2022 unter Vertrag steht, fungiert Robin Zentner aktuell als unumstrittener Torwart. Gegen ihn verlor Müller im September 2020 den Konkurrenzkampf, bis sich kurzfristig die für alle Seiten gewinnbringende Leihe nach Freiburg ergab.

Mit Sportchef Christian Heidel kehrte zwar in der Zwischenzeit ein Fürsprecher Müllers nach Mainz zurück, der ebenso wie Trainer Bo Svensson im vergangenen Sommer noch keinen Einfluss auf die Torhüter-Entscheidung sowie die anstehende Ausleihe hatte. Doch Zentner scheint als emotionaler Rückhalt und Lautsprecher gut ins Team zu passen, zumal der Schlussmann bislang ebenfalls keine schlechte Spielzeit absolviert (kicker-Durchschnittsnote: 3,09). Zudem kämpft in Person von Finn Dahmen noch ein aktueller U-21-Nationaltorhüter um Spielzeit.

Gut möglich, dass Müller sich komplett neu orientiert

Gut möglich also, dass sich Müller komplett neu orientiert. Mit seinen ansprechenden Leistungen (Notenschnitt 2,89) machte der 1,90 Meter große Profi auf sich aufmerksam und sich für andere Klubs interessant. Den Zweikampf mit Zentner würde Müller wohl nicht scheuen. Womöglich aber die Perspektive, wieder ein Jahr lang auf der Bank zu sitzen. Ein Olympia-Auftritt in Tokio könnte zusätzliche Perspektiven eröffnen.

Jim Decker/CSL/meb