Bundesliga

Mittelstädt gewinnt sein persönliches Derby

Stuttgart setzt seine Siegesserie auch in Berlin fort

Mittelstädt gewinnt sein persönliches Derby

Feierte ein erfolgreiches Startelfdebüt beim VfB: Maximilian Mittelstädt (re.).

Feierte ein erfolgreiches Startelfdebüt beim VfB: Maximilian Mittelstädt (re.). IMAGO/Pressefoto Baumann

Am 18. März 1997 erblickte der heute 26-Jährige in der Hauptstadt das Licht der Welt und verließ diese erst in diesem Sommer. Gen Süden nach Stuttgart, das ihn für eine festgeschriebene Ablösesumme von rund 500.000 Euro von Hertha BSC verpflichtete. Bisher noch Bankspieler durfte Mittelstädt diesmal für den angeschlagenen Hiroki Ito spielen. Ausgerechnet in der alten Heimat, vor der Familie und vielen Freunden und gegen den ewigen Stadtrivalen Union. "Das war mein eigenes kleines Derby. Das war für mich Extramotivation, hier zu gewinnen", sagt der Linksverteidiger, der für die Hertha 157 Pflichtspiele absolviert hat.

Gegen Union war er bisher ohne Erfolg geblieben. Dass er bei seinem Startelfdebüt im Trikot der Schwaben den ersten feiern durfte, macht es zudem zu etwas Besonderem. "Mein erster Sieg bei Union. Deswegen bin ich noch ein wenig glücklicher", erzählt der 26-Jährige, der von den Rückenproblemen seines Mitstreiters Ito links profitierte. Zwei Tage vor dem Spiel habe er schon geahnt, dass seine Zeit kommen könnte. "Im Abschlusstraining habe ich es dann erfahren."

Hoeneß: "Maxi hat seine Aufgabe gut erfüllt"

Spielbericht

Sebastian Hoeneß freut sich, dass er dem Neuzugang das Vertrauen geschenkt hat. "Maxi hat seine Aufgabe gut erfüllt", sagt der Cheftrainer, dem auch aufgefallen ist, "dass ihm ein-, zweimal ein Spieler im Rücken weggelaufen ist". Womit besonders die Vorstöße von Flügelsprinter Sheraldo Becker nach dessen Einwechslung gemeint sind. Die ohne Auswirkungen blieben und entsprechend abgehakt wurden. "Maxi hat leidenschaftlich verteidigt, was nicht leicht war gegen die Pfeile von Union."

Mittelstädt lobt "sehr reife Leistung"

Bisher saß Mittelstädt hinter dem unersetzlichen Ito nur auf der Bank. Dass der Japaner angeschlagen von der Nationalmannschaft kam, war sein Startticket in ein Team, das reibungslos funktioniert. "Momentan passt vieles zusammen. Das Kollektiv macht uns extrem stark", erzählt der frühere U-Nationalspieler. "Wir haben eine sehr reife Leistung gezeigt, wenig anbrennen lassen. Natürlich gibt es Phasen in so einem Spiel, die man überstehen muss. Aber auch die Einwechselspieler haben frischen Wind gebracht."

So, wie der VfB insgesamt Rückenwind hat. "Momentan scheint vieles surreal. Manchmal muss man sich kneifen", sagt der Berliner zu den statistischen Spitzenwerten der Schwaben. Die in seinen Augen allerdings verdient sind. "Wenn man so startet und bei einem Champions-League-Teilnehmer so spielt und gewinnt, will man vielleicht nicht direkt von einem Spitzenteam sprechen. Aber wir haben alle Qualitäten und alle das Zeug dazu, weiterhin solche Spiele zu gewinnen und nach oben zu schauen."

George Moissidis

Bilder zur Partie 1. FC Union Berlin gegen VfB Stuttgart