Bundesliga

VfB Stuttgart: Mislintat, Ito und kein unanständiges Angebot

Stuttgart bleibt bei den Gerüchten um den Linksverteidiger gelassen

Mislintat, Ito, Wohlgemuth und kein unanständiges Angebot

Soll nach Wunsch der VfB-Verantwortlichen in Stuttgart bleiben: Hiroki Ito.

Soll nach Wunsch der VfB-Verantwortlichen in Stuttgart bleiben: Hiroki Ito. IMAGO/Every Second Media

Sven Mislintat prägte in seiner Zeit beim VfB selbst die Zustandsbeschreibung "unanständiges Angebot". Womit der Sportdirektor, der heute Amsterdam vertritt, vor allem die Sorte von Ablösen meinte, die sich mit jedem Tag in Richtung Transferende unerwarteten sowie nicht mehr ignorier- beziehungsweise zurückweisbaren Dimensionen nähern. Soweit ist das Werben des niederländischen Traditionsklubs im Fall Hiroki Ito noch nicht. Bisher haben die Schwaben alle Annäherungsversuche, zuletzt wurde öffentlich über einen Betrag von 15 Millionen Euro für den 24-Jährigen gesprochen, unbeachtet gelassen.

Der Japaner, der sich zum unverzichtbaren Leistungsträger entwickelt hat, stehe für "Stabilität in der Abwehr" so Fabian Wohlgemuth. In Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, wie der Sportchef der Schwaben betont, der dem Innenverteidiger "unglaubliche Professionalität" bescheinigt. Deswegen sei man sich im Klub einig, dass man nicht mal ansatzweise bereit sei, Ito abzugeben. "Er ist ein zentraler Bestandteil des Kaders", erklärt der 44-Jährige, dem allerdings auch klar ist, dass konkrete Abwerbeversuch nicht ausbleiben werden. Egal, von welcher Kategorie Klub oder Liga.

Die Vita des Abwehrspielers hat Märchencharakter. Der 24-Jährige war 2021 von Mislintat leihweise verpflichtet worden. Als Schnäppchen für rund 100.000 Euro von Japans Zweitligist Jubilo Iwata für die Regionalliga-Reserve der Schwaben gekommen, fiel der Linksfüßer allerdings in den ersten gemeinsamen Trainingseinheiten der Bundesligaprofis mit dem hauseigenen Unterbau sogleich Pellegrino Matarazzo ins Auge. Der damalige Trainer nahm den stillen Jungprofi mit der weißhaarigen Augenbraue mit ins Trainingslager nach Kitzbühel, wo sich Ito einen Kaderplatz für die Bundesliga erspielte.

Keine Ausstiegsklausel in Itos Vertrag beim VfB

Mit der Zeit hat er sich zum Leistungsträger beim VfB und zum Nationalspieler seines Heimatlandes entwickelt. Vom zurückhaltenden und stillen Mitläufer zum auffälligen und lautstarken Antreiber. Per Kaufoption haben die Schwaben Ito im Sommer 2022 bis Ende Juni 2026 an sich gebunden. Ohne Ausstiegsklausel, was den Preis frei verhandelbar macht und die Schwaben in eine komfortable Position bringt. Nichts geht ohne ihre Zustimmung. Die es momentan nicht im Geringsten gibt. Allerdings läuft die Transferperiode noch bis Ende August. Genug Zeit für ein womöglich richtig "unanständiges Angebot".

Bis dahin ist Ito nicht aus der Mannschaft des Traditionsklubs von 1893 wegzudenken. Beim Start in die neue Trainingswoche am Dienstag übte der Japaner individuell und verließ den Rasen relativ früh wieder. Leichte Knieprobleme behindern ihn schon etwas länger. Sein Einsatz beim anstehenden DFB-Pokalspiel am Samstag bei der TSG Balingen (13 Uhr, LIVE! bei kicker) ist, so scheint es, nicht gefährdet. Nicht reichen wird es dagegen für die ebenfalls auf dem Weg ins  Mannschaftstraining befindlichen Maximilian Mittelstädt (Innenband im Knie) und Thomas Kastanaras (Rückstand nach Mittelfußbruch und OP) sowie Fabian Bredlow (Hüftverletzung).

George Moissidis

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