Bundesliga

Mislintat bekennt sich klar zum VfB

Stuttgart: Sportdirektor will auch in der 2. Liga bleiben

Mislintat bekennt sich klar zum VfB

Hält dem VfB die Treue: Sven Mislintat.

Hält dem VfB die Treue: Sven Mislintat. imago images/Eibner

Eine solche Leistung wie beim 2:3 gegen Frankfurt, gespickt mit individuellen und taktischen Fehlern, hatten Sportdirektor und Trainer nicht erwartet. Mental sei so eine Niederlage, eine, die mehr selbstverschuldet war, als viele andere war, ein harter Schlag ins Kontor. "Für mich war es aber eher positiv zu sehen, dass die Mannschaft sich zweimal zurückgekämpft hat", sagt Matarazzo. "Besser, als wenn wir 0:3 verloren hätten." Einen Unterschied hätte es kaum gemacht. Stuttgart steckt auf Platz 17 fest, hat mittlerweile vier Zähler auf einen Nichtabstiegsplatz aufzuholen und mächtig Druck.

Allerdings nicht in der Trainerfrage, wie Mislintat betont. Auch die viel beschriebene Philosophie, junge Talente zu entdecken, zu entwickeln und gewinnbringend abzugeben bleibt bestehen. Sie sei eng mit Matarazzo verbunden. "Rino ist mit der wichtigste Teil dieses Klubs, der diesen Weg überhaupt ermöglicht", erklärt der Sportchef. "Unsere Rahmenbedingungen sind, jedes Jahr im Schnitt rund 25 Millionen Euro netto zu verdienen. Das bedeutet auch Substanzverlust jedes Jahr. Dazu brauchen wir einen Trainer, der entwickelt."

Bin ich in der 2. Liga dabei? Klares Ja!

Sven Mislintat

Eben einen wie Matarazzo, dem der Sportchef zum Beispiel hoch anrechnet, die einstigen sportlichen Pflegefälle Nicolas Gonzalez und Borna Sosa zu Preisschlagern gemacht zu haben. "Wenn ich einen Trainer habe, der es geschafft hat aus Borna oder Nico 25-Millionen-Spieler zu machen, die am Boden lagen, die einen Marktwert von null hatten, dann fange ich nicht an, ihn infrage zu stellen." Ganz im Gegenteil. Man wolle gemeinsam allen Widrigkeiten trotzen. Auch bei einem Abstieg. "Bin ich in der 2. Liga dabei? Klares Ja", sagt Mislintat, der dies auch vom Trainer zugesagt bekommen hat. "Ich habe mit ihm gesprochen: klares Bekenntnis."

Von der sportlichen Seite sei also alles klar. Was den gesamten Klub und seine Führungsorgane, mit Ausnahme von Vorstandsboss Thomas Hitzlsperger und Klubpräsident Claus Vogt, der jüngst in Marbella sein Vertrauen und seine volle Unterstützung zum Ausdruck gebracht hat, sei er nicht aussagekräftig und neugierig. "Auch alle anderen, die mitzuentscheiden haben, stehen ebenfalls auf dem Prüfstand", sagt der Sportchef. "Jetzt zeigt sich, ob wir nur über eine alte neue Philosophie und Identität des Klubs reden, oder ob wir sie auch leben. Ob wir Kontinuität wünschen oder diese leben." 

George Moissidis

Bilder zur Partie VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt