Beide Mannschaften waren unter der Woche in der Champions League im Einsatz - und beide hatten klare Siege gefeiert. Wenig überraschend gab es hüben wie drüben ein paar Wechsel. Milans Trainer Stefano Pioli brachte im Vergleich zum 3:1 gegen Dinamo Zagreb Kjaer, de Ketelaere und Krunic für Kalulu, Brahim Diaz und den gesperrten Rafael Leao.
Napoli-Coach Luciano Spalletti beließ es dagegen nach dem 3:0-Sieg über die Rangers lediglich bei einem Stürmertausch: Raspadori verdrängte Simeone auf die Bank.
Meret lässt sich nicht bezwingen
Die Rollenverteilung in San Siro war schnell klar. Napoli zog sich zurück, agierte abwartend und lauerte auf Konter. Milan indes investierte mehr ins Spiel, war dabei die griffigere Mannschaft und verbuchte über Theo (9.) sowie Giroud (13., 22.) ein Chancenplus.
Serie A, 7. Spieltag
Gut drauf war auch Napoli-Keeper Meret, der dies in der 29. Minute eindrucksvoll zur Schau stellte, als er fulminant Krunics Kopfball aus kurzer Entfernung entschärfte.
Mailand blieb die bessere, weil agilere Mannschaft. Dicke Chancen erspielten sich die Hausherren aber kaum mehr, was zu einem Großteil der guten neapolitanischen Deckung geschuldet war. Wenig überraschend ging es torlos zum Pausentee.
Ab geht die Post in Hälfte zwei
Nach dem Seitenwechsel geriet der Meister dann aber in Rückstand. Dest hatte gegen Kvaratskhelia einen Strafstoß verursacht, den Politano gegen seinen Ex-Klub alles andere als souverän - ein zittriger Flachschuss in die Mitte - zum 1:0 verwandelte (55.).
Die Mailänder Antwort auf den Rückstand fiel wuchtig aus: Milan fuhr einen wütenden Angriff nach dem anderen, rannte sich zunächst aber noch fest, ehe Meret mit einer Parade gegen den zuvor eingewechselten Junior Messias glänzte (68.). Doch nur eine Minute später war es geschehen: De Ketelaere schickte Theo auf links, der wiederum fand Giroud im Zentrum - und schon stand es 1:1.
Giroud bringt Milan wieder ins Spiel
Sein Treffer reichte Mailand am Ende nicht: Olivier Giroud. IMAGO/Gribaudi/ImagePhoto
Politano war zu diesem Zeitpunkt schon längst nicht mehr auf dem Feld, der 29-Jährige musste nach einem harten Foul von Tomori ausgewechselt werden. Auf der Bank sah er dann aber mit dick einbandagiertem Knöchel, wie Mario Rui aus dem linken Halbfeld flankte, Joker Simeone dem Ball entgegenging und anschließend per Kopfball-Aufsetzer ins lange Eck zum 2:1 traf (78.).
Die Lombarden waren wieder gefordert, sie packten die Brechstange aus und hatten den neuerlichen Ausgleich schon in Sichtweite, doch der eingewechselte Kalulu drosch den Ball nur an die Latte (86.), sodass es bei Auswärtssieg Napolis blieb.
Durch den Sieg schoben sich die Neapolitaner dank der besseren Tordifferenz im Vergleich zu Atalanta Bergamo in der Tabelle auf Platz eins vor und empfangen nach der Länderspielpause am Samstag, den 1. Oktober (15 Uhr), den FC Turin als Tabellenführer der Serie A. Mailand indes gastiert nach dem Ende der eigenen Super-Serie von 22 Spielen ohne Niederlage am selben Tag in Empoli (20.45 Uhr).