Bundesliga

Miese Laufwerte: Bochum nicht nur in der Tabelle Schlusslicht

Kein neues Problem für das Team von Thomas Letsch

Miese Laufwerte: Bochum nicht nur in der Tabelle Schlusslicht

Muss seinem Team Beine machen: Bochums Coach Thomas Letsch.

Muss seinem Team Beine machen: Bochums Coach Thomas Letsch. IMAGO/Sportfoto Rudel

Es war keine besonders anspruchsvolle Aufgabe für den VfB Stuttgart, das erste Spiel der neuen Saison auf seine Seite zu ziehen. Zu schwach präsentierte sich der VfL Bochum in allen Belangen, enttäuschte spielerisch, zeigte hinten riesige Lücken, schoss kaum einmal vernünftig auf das gegnerische Tor.

Spielbericht

Für eine Mannschaft aber, die sehr von der Leidenschaft und ihrem Einsatz lebt, bot das Team von Thomas Letsch auch läuferisch herzlich wenig. 107,7 Kilometer legten die insgesamt eingesetzten 16 Spieler in Stuttgart zurück; keine Mannschaft kommt am ersten Spieltag auf einen niedrigeren Wert.

Nun ist ein hoher Wert in diesem Bereich nicht unbedingt ein Indikator dafür, wie erfolgreich eine Mannschaft spielt. Viel wichtiger ist es natürlich, sinnvolle Laufwege zurückzulegen. Aber es hätte sicher nicht geschadet, wenn die Bochumer Profis größeren läuferischen Einsatz in die Waagschale geworfen hätten, wenn schon spielerisch sehr wenig zusammen läuft.

Im Westen nichts Neues

Wenige Kilometer auf dem Tacho, das ist allerdings nicht neu beim aktuellen Schlusslicht der Bundesliga. In der Vor-Saison kamen die Bochumer auf durchschnittlich 110,4 Kilometer pro Spiel, auch das war der schwächste Wert der Liga, aber unterm Strich schaffte der VfL ja tatsächlich den Klassenerhalt.

Kleiner Rückblick: Die größte läuferische Leistung vollbrachten die Bochumer in der Saison 2022/23 beim Auswärtssieg in Köln (2:0), als der VfL am 10. März 118,67 Kilometer insgesamt abspulte - nicht nur deshalb einer der besten Auftritte der Mannschaft von Thomas Letsch in der vorigen Saison.

Auffällig übrigens, dass ausgerechnet am 34. Spieltag die wenigsten Kilometer zurückgelegt wurden: 103,54, das ist wirklich ein ganz miserabler Wert. Und das ausgerechnet in der Partie, in der Bochum den Klassenerhalt klar machte - mit einem 3:0 gegen Bayer Leverkusen. Möglicher Hintergrund: Die Werkself musste nach dem frühen Platzverweis gegen Amine Adli mehr als 80 Minuten lang mit zehn Mann auskommen, womöglich beeinflusste die Unterzahl auch das Laufverhalten des Gegners.

Ein Abwehrspieler ist im internen Ranking Zweiter

Bezeichnend auch, dass unter den Top-100 des ersten Spieltages gerade mal zwei Bochumer zu finden sind. Laufstärkster VfL-Profi war Neu-Erwerbung Felix Passlack, Flügelmann auf der rechten Seite, der 10,92 km abspulte, damit liegt er auf Platz 42. Kurios: Nummer zwei im Bochumer Ranking ist Erhan Masovic. Der serbische Abwehrspieler kommt auf 10,03 km und liegt auf Platz 90, und das als rechter Mann der Dreierkette.

Noch deutlich weiter hinten zu finden ist Anthony Losilla, der allerdings entschuldigt ist. Der Kapitän, der auf 9,48 km kommt, spielte nicht durch, er musste seinen Platz in der 80. Minute räumen.

Besserung dank Bero?

Womöglich kann Letsch im ersten Heimspiel am Samstag gegen Borussia Dortmund auf einen äußerst laufstarken Spieler bauen. Neu-Einkauf Matus Bero hat das Spiel in Stuttgart wegen muskulärer Probleme verpasst. Nun könnte er rechtzeitig fit werden.

In der Regel, erzählte der Slowake mal, kommt er pro Partie auf rund 12 Kilometer. Gut möglich, dass der Mittelfeld-Mann seine Bundesliga-Premiere erlebt. Nicht nur wegen seiner Laufstärke.

Oliver Bitter