Bundesliga

Michel: "Union und ich - das kann gut klappen"

Neuzugang freut sich auf 10.000 Zuschauer gegen den BVB

Michel: "Union und ich - das kann gut klappen"

Union Berlins Sven Michel freut sich auf seine Heimpremiere gegen den BVB.

Union Berlins Sven Michel freut sich auf seine Heimpremiere gegen den BVB. picture alliance/dpa

Drei TV-Teams, ein halbes Dutzend Printjournalisten und zwei Fotografen: Für sonstige Maßstäbe des 1. FC Union Berlin war die kleine Zuschauerbox am Dienstagnachmittag trotz Nieselregens sehr ordentlich gefüllt.

Der kommende Gegner Borussia Dortmund, der am Sonntag (15.30 Uhr) im Stadion An der Alten Försterei aufdribbelt, sorgt wie Bayern München zum einen ja für immer für mehr öffentliches Interesse. Zum anderen empfängt Union als Tabellenvierter den Zweiten BVB zum Spitzenspiel.

Die Medienvertreter konnten Trainer Urs Fischer und die Spieler zwar lediglich in der Ferne ausmachen, weil die Eisernen leider nur auf dem hinteren Übungsrasen arbeiteten. Aber Neuverpflichtung Sven Michel trat drei Tage nach seinem halbstündigen Debüt beim FC Augsburg (0:2) nach dem Abschluss der ersten Einheit in dieser Woche zur angekündigten Freiluft-Gesprächsrunde dicht vor die Mikrofone und Objektive.

Mit der Aussicht auf die Champions League ließ sich Michel nicht aus der Reserve locken. "Wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen. Klar, sind wir im Moment Vierter. Aber es ist noch eine weite Reise. Schauen wir mal, wofür es reicht", sagte Michel. Die nach Berlin gewechselte Vereinsikone des SC Paderborn wollte sich auch nicht von der jüngsten Dortmunder 2:5-Pleite gegen Bayer Leverkusen blenden lassen. Es käme eine gewaltige Gewalt auf Union zu, aber mit den Fans im Rücken sei alles möglich, meinte Michel.

Die Vorfreude ist riesig

Der 31-Jährige schaut optimistisch auf sein Heimdebüt und die 10.000 Anhänger, die dann unter 2G-Plus-Bedingungen kommen dürfen. "Die Vorfreude ist riesig. Bisher durfte ich im Stadion immer nur gegen Union spielen. Das war schon Gänsehaut pur", berichtete Michel.

Den Hype um den Abgang seines Quasi-Vorgängers Max Kruse zum VfL Wolfsburg kann Michel ein Stück weit nachvollziehen. Der Verein habe aber alles richtig gemacht, indem für den Klub das Thema Kruse abgehakt sei. Michel selbst will seinem Spielstil treu bleiben, der ihn in der 2. Liga mit 14 Treffern und acht Assists zum Topscorer machte. Noch ist im Unterhaus niemand an ihm vorbeigezogen.

Nun soll sein neuer Arbeitgeber von ihm profitieren. "Ich bin ein sehr robuster Spieler. Ich habe gute Laufwege in die Tiefe. Ich kann auch die Bälle festmachen. Mit meinem Paket, auch meinem linken Fuß, kann ich der Mannschaft sehr gut weiterhelfen", glaubt Michel. "Das passt schon sehr gut. Union und ich, das kann gut klappen. Ich werde mir für den Verein den Arsch aufreißen."

Michel misst der Nummer 10 keine große Bedeutung bei

Dabei trägt er im Falle eines Einsatzes die Nummer 10 auf dem Rücken, die vorher Kruse besaß. Michel schwächte die Bedeutung der Ziffer ab, weil sie aus seiner Sicht auch nur eine Nummer sei. Die Auswahl war allerdings bescheiden. Neben der Nummer 2 gab es nur noch Alternativen ab der 36 aufwärts. Für den Torjäger war dies keine Option.

Matthias Koch

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