Mönchengladbachs Trainer Marco Rose hatte im Vorfeld der Partie angekündigt zu rotieren. Gesagt, getan, im Vergleich zur 2:3-Niederlage bei RB Leipzig standen nicht weniger als sieben Neue auf dem Rasen. Das Tor hütete wie im Pokal gewohnt Sippel statt Sommer, davor kamen Lainer, Bensebaini, Kramer, Neuhaus, Stindl und Plea für Beyer, Zakaria, Lazaro, Wendt, Wolf und Embolo zum Zug.
Edin Terzic erteilte bei den zuletzt formstarken Dortmundern, die beim 3:0 gegen Arminia Bielefeld (inklusive Champions League) den dritten Sieg in Serie eingefahren hatten, Delaney anstelle von Reyna das Startelfmandat und wählte damit zumindest nominell eine etwas defensivere Ausrichtung.
Thuram verpasst die Blitzführung - Reus-Volley misslingt
Schon der erste gelungene Angriffszug der Fohlenelf, die gleich gut reinkam ins Spiel, hätte das 1:0 bedeuten können, nach Hofmanns Hereingabe bugsierte Thuram den Ball aus sechs Metern links vorbei (2.). Pech für die Gäste, dass sich Guerreiro früh verletzte und raus musste - Schulz kam (5.). Dennoch ergab sich nach zu kurzer Kopfballabwehr von Thuram auch eine ausgezeichnete Möglichkeit für Reus, dessen Volleyabnahme aber in den Nachthimmel flog (9.).
Nach den beiden Hochkarätern agierten die Kontrahenten vorsichtiger, traktierten sich vor allem im Mittelfeld. Die Rückwärtsbewegung stimmte auf beiden Seiten, die Räume wurden verdichtet, der Kombinationsfluss in einem zähen Duell meist schon vor dem letzten Drittel gestoppt und kaum ein Angriff wurde zu Ende gespielt. Gab es mal Gelegenheit zur schnellen Umschaltbewegung - wie in Minute 17 -, war der Abschluss zu schwach (Thuram).
Elvedi patzt, stört aber Haaland entscheidend
Die Begegnung blieb im ersten Durchgang chancen- und höhepunktarm, viele Fouls hemmten den Spielfluss. Die Defensivreihen zeigten sich meist auf der Höhe - ehe Elvedis Fauxpas fast die BVB-Führung gebracht hätte: Ein weiter Pass von Hummels rutschte zum durchbrechenden Haaland durch. Weil der Norweger das Leder nicht optimal mitnahm, störte der zurückgeeilte Schweizer Verteidiger den Stürmer entscheidend beim Abschluss (36.).
In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs jubelte für die optisch leicht überlegenen Gladbacher Thuram, der Hummels austanzte und entschlossen einnetzte - aber zuvor einen Schritt im Abseits gestanden hatte (45.+2).
Haalands Tor zählt nicht - Hitz bringt Bensebaini zur Verzweiflung
DFB-Pokal, Viertelfinale
Wenig Veränderung gab es zu Beginn von Abschnitt zwei, beide Teams kamen über Ansätze nicht hinaus. Dann aber nahm die Partie an Fahrt auf: Zunächst nutzte der BVB einen Ballverlust der Gastgeber zum vermeintlichen 1:0 durch Haaland - doch Referee Sascha Stegemann versagte dem Treffer in der Review-Area die Anerkennung, weil der Norweger in der Entstehung Bensebaini gefoult hatte (53.).
Auf der Gegenseite hätte der Treffer nach Bensebainis Hammer gezählt, doch Hitz lenkte den Linksschuss des Verteidigers mit einer sensationellen Parade um den Pfosten (59.).
Sancho trifft - und jetzt zählt's!
Wenig später klingelte es auf der anderen Seite - und diesmal war alles korrekt: Nach einem Neuhaus-Fehlpass unmittelbar nach einer Ecke startete der BVB einen mustergültigen Konter mit Schulz, Reus und Sancho, der frei vor Sippel mit Hilfe des Innenpfostens einschoss (66.) - und direkt danach angeschlagen ausgewechselt werden musste.
Zakaria und Lainer schnuppern am Ausgleich
Der Fohlenelf fehlte es an Durchschlagskraft, Rose nahm einen Dreifach-Wechsel vor. In der Schlussphase war Dortmund dem 2:0 aber zunächst näher als der VfL dem Ausgleich (Haaland, Hummels, jeweils 83.). Das 1:1 wäre aber doch fast gefallen, Zakarias Schlenzer flog vorbei (88.).
In der Nachspielzeit kochten die Emotionen noch einmal hoch, Dahoud sah Gelb-Rot, weil er Bensebainis Laufweg absichtlich versperrt hatte (90.+3). Fast wäre es doch noch in die Verlängerung gegangen, aber Lainers Dropkick zischte bei der letzten Aktion des Spiels hauchdünn über den Balken (90.+6).
Borussia Mönchengladbach empfängt am Samstag (15.30 Uhr) Bayer Leverkusen. Dortmund ist am Abend (18.30 Uhr) bei Bayern München zu Gast.