Bundesliga

Zum Comeback von Thomas Meunier bei Borussia Dortmund

Saisondebüt für Dortmunds Rechtsverteidiger

Meunier: Gänsehaut und Rhythmusprobleme

Kam gegen Hoffenheim erstmals in dieser Saison zum Einsatz: Thomas Meunier.

Kam gegen Hoffenheim erstmals in dieser Saison zum Einsatz: Thomas Meunier. imago images/Team 2

"Ganz ehrlich: Die ersten Minuten waren echt hart", bekannte der 29-Jährige nach dem Spiel im Gespräch mit dem klubeigenen BVB-TV: "Mein Rhythmus war gar nicht da, und so was frustriert dich, dann fängst du an, zu viel nachzudenken." Aber woher sollte dieser Rhythmus auch kommen? Seit Ende der vergangenen Saison stand Meunier kaum auf dem Dortmunder Trainingsplatz, erst wegen des verlängerten Urlaubs nach der Teilnahme bei der EM, dann wegen einer COVID-Infektion mit zwei Wochen Quarantäne, von denen er die erste mit 40 Grad Fieber und Atemproblemen im Bett verbrachte.

Danach wurde es besser: "Dann findest du nach und nach zurück zu dir, zu deiner Atmung, zu deinem Fußball. Dann denkst du nicht mehr nach, denn da steckt ja in dir drin." 90 Minuten hielt der Belgier trotz des Trainingsrückstand durch, lief 11,84 Kilometer und war "am Ende mit meinem Spiel echt zufrieden. Und mit unserem Spiel, der Sieg kommt natürlich an erster Stelle".

Und der war schwer genug, bis tief in die Nachspielzeit drohte dem BVB das dritte Spiel ohne Sieg am Stück: "Ich finde, dass Hoffenheim einen guten Plan hatte. Sie wollten Druck aufbauen und den Spieß umdrehen. Die ersten 20 Minuten hatten wir unsere Probleme." Für neutrale Zuschauer sei das bestimmt "ein Spiel gewesen, das man sich gut ansehen konnte", denn beide Teams hätten nach vorne gespielt und viele Chancen kreiert. "Und am Ende", sagt Meunier: "haben wir den Sieg auch verdient."

Welle für Welle müssen wir aufbauen.

Meunier

Obwohl im Spiel des BVB sicher noch Steigerungsmöglichkeiten stecken, die Druckphasen länger sein könnten und das Team gegen den Ball stellenweise zu passiv war, so auch vor dem ersten Ausgleich durch Christoph Baumgartner. "Manchmal im Spiel habe ich bemerkt, dass Hoffenheim sich kaum befreien konnte. Unser Druck auf sie war groß, sie wurden hinten rein gedrückt. Genau diese Intensität müssen wir beibehalten", fordert Meunier, "Welle für Welle müssen wir aufbauen". Das sei der Mannschaft noch nicht gelungen, sonst "hätten wir das Spiel in der ersten Halbzeit schon zumachen können".

Am Ende stand dennoch der Sieg und große Freude beim Belgier - über die drei Punkte und sein Comeback: "Es fühlt sich ganz wunderbar an, wieder zurück auf dem Platz zu stehen, nach der EM, dem Urlaub, meiner Covid-Infektion. Das war eine absurde Zeit." Dass es gleichzeitig sein erster BVB-Auftritt vor einer größeren Zuschauerzahl war, potenzierte das Gefühl noch: "Das war eine unglaubliche Sache für mich. Ich habe das genossen. Als wir das dritte Tor in der Nachspielzeit geschossen haben, habe ich mir die Menschen auf den Tribünen angesehen, alle haben gefeiert. Das war so schön. Ich hatte Gänsehaut."

Patrick Kleinmann