Bundesliga

"Mensch Tim, alles kein Problem": Borowski und ein nächtliches Gespräch mit Hoeneß

Ex-Bremer bei "kicker meets DAZN"

"Mensch Tim, alles kein Problem": Borowski und ein nächtliches Gespräch mit Hoeneß

War Teil des Bremer Kaders, als Werder den größten Erfolg seiner Historie feierte: Tim Borowski. 

War Teil des Bremer Kaders, als Werder den größten Erfolg seiner Historie feierte: Tim Borowski.  Getty Images

Im Grunde war die Saison schon gelaufen, bevor sie begann. 0:4 im UI-Cup gegen den FC Pasching und Unmut bei den Fans, weil Werder in Grün und Orange spielte: Das Jahr stand wahrlich nicht unter guten Vorzeichen, als Bremen am 1. Spieltag 2003/04 zu Hertha BSC fuhr, um die neue Saison zu eröffnen. Dann aber gewannen die Hanseaten im Berliner Olympiastadion mit 3:0 und hielten neun Monate später auf einmal die Meisterschale in den Händen. 

Ein Triumph, den Tim Borowski heute in erster Linie darauf zurückführt, dass sich der Lauf, den die Bremer damals hatten, irgendwann verselbstständigte. "Vor der Saison hat man uns eigentlich abgeschrieben", erinnert sich der 42-Jährige in der neuen Folge von "kicker meets DAZN" - doch im Laufe des Jahres sei die Mannschaft derart ins Rollen gekommen, "dass du manchmal gar nicht erklären konntest, warum du heute gewonnen hast. Das ist irre." 

Am Ende der Saison stand dann nicht nur der Meistertitel, sondern auch der Sieg im DFB-Pokal. Bis heute ist die Saison 2003/04 die erfolgreichste, die Werder jemals gespielt hat. 

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Vier Jahre nach dem Doublegewinn zog es Borowski zwar zum FC Bayern, allzu lange hielt es ihn in München aber nicht. Weil er im Sommer 2009 wieder nach Bremen zurückkehren wollte, wandte er sich eines Abends an Uli Hoeneß. "Ich habe ihn um halb 10 angerufen", erzählt Borowski, "da hat er gesagt: 'Mensch Tim, alles kein Problem. Du weißt, wo ich wohne. Dann komm vorbei.'"

Also fuhr Borowski zu Hoeneß, der ihm im Gespräch vorschlug, ihn für 15 Millionen Euro zu Tottenham zu verkaufen. Für Borowski war aber klar: Er wollte zurück zu Werder - nichts anderes kam in Frage. "Wir haben uns bis 1 oder 2 Uhr nachts unterhalten", erzählt der frühere Mittelfeldspieler, der wenig später tatsächlich wieder das Bremer Trikot trug, ehe er 2012 seine Karriere beendete. 

Später war Borowski bei Werder Co-Trainer, mittlerweile ist er zwar ohne Verein, hat aber "extreme Lust darauf, etwas zu entwickeln". Dabei sieht sich Borowski eher auf der Management-Ebene - um dann aus anderer Perspektive zu erleben, was er früher als Spieler erlebt hat. 

Bremens Doublegewinn, der Einfluss der Medien auf den Fußball und die damalige und heutige Spielergeneration: All das ist Thema in der neuen "kicker meets DAZN"- Folge mit Tim Borowski. 

lei

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