Bundesliga

Stuttgarts Trainer Matarazzo macht bei Nicolas Gonzalez eine Ausnahme

Stuttgarts: Nach Rücksprache mit Mannschaft und Trainerteam

Matarazzo macht bei Gonzalez eine Ausnahme

Er darf zur Albiceleste reisen: Nicolas Gonzalez.

Er darf zur Albiceleste reisen: Nicolas Gonzalez. imago images

Egal, ob in der Startelf, auf der Bank oder auf der Tribüne. Egal, ob fit oder nicht. Beim letzten Auftritt der jeweiligen Spielzeit möchte Matarazzo seine Mannschaft komplett versammelt haben, gemeinsam den Abschuss feiern. Dass er bei Gonzalez eine Ausnahme macht, hat Gründe. "Er ist auf mich zugekommen und hat mich gefragt", erzählt der Chefcoach, der daraufhin "die Mannschaft und das Trainerteam in die Entscheidung mit einbezogen" hat. Um keine Unstimmigkeiten aufkommen zu lassen. "Wenn man es nicht abspricht, könnte es etwas komisch rüberkommen."

Dass Gonzalez ohne Gegenstimme grünes Licht für die Reise nach Argentinien bekam, ist nicht verwunderlich. Schließlich ist der seit Wochen wegen eines Muskelfaserrisses ausgefallene Stürmer "nicht nach Hause geflogen. sondern direkt zur Nationalmannschaft, wo er seine Reha fortsetzt. Es geht nicht um Urlaub, sondern um seinen Beruf". Der ihn als Nationalspieler im erweiterten Kader der Albiceleste für die anstehende Copa America sieht.

Aufenthalt bei der Albiceleste hilft auch dem VfB

Egal, ob es Gonzalez letztlich ins endgültige Aufgebot schafft oder nicht. Es wird seiner Rehabilitation zum VfB nicht schaden. "Wir erachten es als sinnvoll, weil er dort weiter aufgebaut wird", erklärt Matarazzo, der den Angreifer auch in Stuttgart hätte behalten und vielleicht sogar gegen Bielefeld aufstellen können. "Ursprünglich haben wir gedacht, dass es reichen könnte. Aber wir gehen weiter nach dem Null-Risiko-Prinzip vor und haben uns entschieden, auf ihn zu verzichten."

Olympionike Endo?

Ebenfalls verzichten muss der VfB-Trainer am Samstag auf Wataru Endo, der sich in Gladbach die fünfte Gelbe Karte eingefangen hat. Auch der Japaner bat seinen Coach, das Quarantäne-Hotel verlassen zu dürfen. Was nicht weniger schnell genehmigt wurde. Der Defensivmann reist allerdings erst am Sonntag in die Heimat, wo er erst in der WM-Qualifikation und womöglich anschließend noch bei den Olympischen Spielen als einer der drei erlaubten Ü-23-Profis aktiv sein wird. Bis zur Abreise werden allerdings nicht die Beine hochgelegt. "Er trainiert individuell mit dem Athletiktrainer", so Matarazzo. "Es wäre nicht optimal, sofort nichts zu tun mit Blick auf den Belastungsaufbau bei der Nationalmannschaft."

George Moissidis