Bundesliga

Kölns Martel: "Der Derbysieg bringt nochmal Schwung"

Bei Ausbildungsklub Leipzig erwartet der Kölner "ein hartes Stück Arbeit"

Martel: "Der Derbysieg bringt nochmal Schwung"

Hat sich als defensiver Sechser etabliert: Eric Martel.

Hat sich als defensiver Sechser etabliert: Eric Martel. IMAGO/Treese

Erst 21 Jahre ist der Mittelfeldspieler des 1. FC Köln alt. Sein Weg führte den gebürtigen Straubinger über Jahn Regensburg zu RB Leipzig, von wo er im ersten Seniorenjahr zur Wiener Austria verliehen wurde. Der Schritt ins benachbarte Ausland bekam dem defensiven Mittelfeldspieler, der trotz seiner Jugend über 50 Spiele für den Wiener Traditionsklub absolvierte, ehe er vor der vergangenen Saison beim 1. FC Köln anheuerte und dort einen Vier-Jahres-Vertrag unterzeichnete.

Zuverlässiger Sechser

Seitdem stand Martel über 40mal für den FC auf dem Platz, etablierte sich trotz seiner Jugend in Rekordzeit als defensiver Sechser, der zuverlässig seinen Dienst verrichtet, stark im Zweikampf, ruhig im Passspiel und laufstark. U21-Bundestrainer Antonio di Salvo ernannte ihn zum Kapitän („Das ist eine riesige Ehre für mich!“), eine Belohnung für gute Leistungen, aber auch ein Zeichen für die Reife, die ihn vom einen oder anderen Altersgenossen unterscheiden mag.

Am vergangenen Sonntag gegen Mönchengladbach formierte er sich mit Dejan Ljubicic zur Doppelsechs, beide belegten mit ihrer Interpretation der Rolle, dass es für den FC in diesem System keine bessere Besetzung geben kann. Martel bestätigt dies indirekt: "Es hat gut funktioniert. Wir haben sehr gut harmoniert. Er mehr in der Offensive, ich mehr in der Defensive."

Martel ist gut drauf

Diese mittlerweile so genannte "Holding Six" zu spielen, macht ihm nicht aus. Martel ist ehrgeizig bin in die dunklen Haarspitzen, aber nicht darauf aus, für die Galerie zu glänzen. Er hat früh begriffen, wie wichtig es ist, seine Position zu halten, um dem Gegner nicht Räume zu schenken, die besetzt sein müssen. Gerne lässt er sich im Aufbau zwischen die Innenverteidiger fallen, so dass die Außenverteidiger hochschieben können und die meist mit zwei Spielern anlaufenden Gegner dennoch in Unterzahl agieren. Außerdem schafft er so Bindung und Kompaktheit zwischen den Mannschaftsteilen, hält dem Kollegen Ljubicic den Rücken frei für dessen dynamischen Tiefenläufe.

Was theoretisch klingt, soll am Samstag in Leipzig erneut mit Leben erfüllt werden. Gegen seinen Ausbildungsverein zu spielen, "das ist schon ein besonderer Ansporn für mich", gesteht Martel ein. Leipzig sei eines der Top-Teams der Liga, "da wartet ein Stück Arbeit auf uns". Um dieses zu bewältigen, will man den Schwung mitnehmen, den man mit dem Derbysieg aufgenommen hat: "Wir haben nach längerer Zeit mal wieder einen Sieg eingefahren. Das hat schon gutgetan. Aber so ein Derby-Sieg bringt noch mal Schwung mit."

Frank Lußem

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