Bundesliga

Marco Russ hört auf und wird Frankfurts Analyst

Nach 22 Jahren bei der Eintracht

Marco Russ hört auf und wird Frankfurts Analyst

Wechselt nach 22 Jahren als Spieler der Eintracht in den Analyse-Bereich der Frankfurter: Marco Russ.

Wechselt nach 22 Jahren als Spieler der Eintracht in den Analyse-Bereich der Frankfurter: Marco Russ. imago images

Der Innenverteidiger beendet seine aktive Laufbahn bei seinem Ausbildungsklub. Der gebürtige Hanauer war 1996 in den Nachwuchsbereich der Hessen gekommen und bestritt am 22. Oktober 2004 bei der 1:2-Niederlage in Fürth sein Debüt für die Lizenzspieler. Bis heute stehen 328 Pflichtspiele für die Hessen sowie 25 für den VfL Wolfsburg zu Buche, am 34. Spieltag wird Russ beim Heimspiel gegen Paderborn ein letztes Mal im Aufgebot stehen - und auf einen Einsatz hoffen.

Achillessehnenriss gegen Vaduz

Der Innenverteidiger kam in den vergangenen Jahren vor allem verletzungsbedingt immer seltener zum Einsatz. Sein erster Saisoneinsatz Mitte August 2019 im Rückspiel der Europa League-Qualifikation gegen den FC Vaduz war bis heute der letzte, weil sich der in der dritten Runde als Kapitän aufgelaufene Russ nach einer halben Stunde die Achillessehne riss. Verglichen mit seiner Krebsdiagnose, die ihn vor dem Hinspiel in der Relegation 2016 gegen den 1. FC Nürnberg ereilte, zwar eine sehr schwere Verletzung, aber eben kein Schicksalsschlag wie vor rund vier Jahren.

Nach gelungenem Behandlungsverlauf folgte das umjubelte Comeback vor heimischem Publikum am 28. Februar 2017 285 Tage nach der Diagnose, drei Monate später das DFB-Pokalfinale in Berlin, 2018 der Triumph über die Bayern, als der Abwehrrecke in der Schussviertelstunde mithalf, die Führung zu verteidigen. Es war der Höhepunkt in über 22 Jahren mit dem Adler auf der Brust, einzig unterbrochen von einem anderthalbjährigen Intermezzo in Wolfsburg.

Pokalsieg gegen Bayern 2018 als Highlight

"Marco Russ hat in über 22 Jahren für Eintracht Frankfurt viele Geschichten geschrieben und dabei auch schwere Zeiten zu durchstehen gehabt. Ich habe Marco in den vergangenen zwei Jahren als Typen mit klarer Meinung kennengelernt, der innerhalb der Mannschaft eine wichtige Rolle eingenommen und zum DFB-Pokalsieg beigetragen hat. Ich habe Respekt vor seiner Leistung für diesen Verein", lobt Cheftrainer Adi Hütter auf der Vereinswebsite der SGE.

Insgesamt habe ich jedes einzelne Spiel sehr genossen, auch in Zeiten, in denen es schlechter lief.

Marco Russ

Marco Russ verlässt die Bundesliga-Bühne mit einem lachenden Auge: "Es war mir eine Ehre, bei diesem Verein Profi zu werden, eine derart lange Zeit hier verbracht zu haben und vor diesen einmaligen Fans spielen zu dürfen, auch weil ich weiß, dass so viele Jahre eher ungewöhnlich sind. Nicht zuletzt der Pokalsieg wird mir immer in Erinnerung bleiben. Insgesamt habe ich jedes einzelne Spiel sehr genossen, auch in Zeiten, in denen es schlechter lief. Zugleich freue ich mich auf die neue Herausforderung bei meinem Herzensklub."

bst