3. Liga

Essen: Dabrowski will Revanche gegen Unterhaching

Sapina wieder dabei - Götze fehlt nach Schädel-Hirn-Trauma

"Mannschaft ist extrem zusammengewachsen": Dabrowski will Revanche gegen Unterhaching

Ruft gegen Unterhaching und Verl "Rachewochen" aus: Christoph Dabrowski.

Ruft gegen Unterhaching und Verl "Rachewochen" aus: Christoph Dabrowski. IMAGO/Zink

Hinter Rot-Weiss Essen liegt eine turbulente Woche, weniger sportlich als politisch: Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig und Finanzvorstand Sascha Peljhan gaben ihren Rücktritt "spätestens zum Ende der laufenden Saison" bekannt, in Marc-Nicolai Pfeifer ist bereits ein neuer Vorstandschef ernannt. 

Doch das soll die Spieler nicht groß kümmern, wenn es nach RWE-Trainer Christoph Dabrowski geht. "Die Mannschaft hat das aufgenommen und dann ganz normal trainiert", meinte der 45-Jährige in der Presserunde vor dem Heimspiel gegen Unterhaching am Samstag (16.30 Uhr, LIVE! bei kicker). Vielmehr legte der Essener Cheftrainer den Fokus auf das Sportliche: "Wir müssen weitermarschieren, wenn wir im oberen Drittel bleiben wollen."

Drei schwere Spielen gegen die Top Drei der Tabelle hatten die Essener zuletzt - erst der 3:1-Sieg in Regensburg, gefolgt von der 0:2-Heimniederlage gegen Ulm und dem "glücklichen Punktgewinn" beim 2:2 in Dresden. Vier Punkte aus den Topspielen nennt Dabrowski "absolut in Ordnung, aber auch nicht überragend". Gegen Unterhaching soll daher der nächste Dreier eingefahren werden.

"Rachewochen" gegen Unterhaching und Verl

Doch hat der Trainer noch das Hinspiel im Oktober im Kopf, als der Aufsteiger Essen mit einer 0:4-Packung vom Platz fegte. Es sei psychologisch sicher kein Nachteil, dass der damalige vierfache Torschütze Mathias Fetsch am Samstag gelbgesperrt fehle, stichelte Dabrowski. Doch seine Mannschaft sei seitdem "extrem zusammengewachsen" und strahle viel mehr Energie aus. Auch eine spielerische Entwicklung und zunehmende mentale Stabilität attestierte der 45-Jährige seinem Team. "Das hat sich widergespiegelt in Ergebnissen, Punkten und auch in der Tabelle", so Dabrowski.

Wir wollen an der Hafenstraße selbstbewusst auftreten mit dem Ziel, als Sieger vom Platz zu gehen.

Christoph Dabrowski

Gegen die Hachinger, denen Essens Trainer Zweikampfstärke, Lauffreudigkeit und extreme Geschlossenheit attestierte, sowie am kommenden Wochenende gegen den SC Verl, gegen den RWE in der Hinrunde mit 0:5 unter die Räder kam, ruft Dabrowski daher "Rachewochen" aus. Seine Spieler sollten im Hinterkopf behalten, was in der Hinrunde passiert ist und es dann besser machen. "Wir wollen an der Hafenstraße selbstbewusst auftreten mit dem Ziel, als Sieger vom Platz zu gehen", gab der 45-Jährige die Marschroute vor.

Vorsichtsmaßnahmen bei Götze und Springer

Dabei kann er auf die Dienste seines etatmäßigen Kapitäns Vinko Sapina hoffen. Nach länger anhaltenden Kniebeschwerden hat der Kroate in dieser Woche wieder normal am Mannschaftstraining teilnehmen können und werde auf jeden Fall im Kader stehen. Mit seiner Qualität sei er auch "sicher ein Kandidat für die Startelf", ließ sich Dabrowski noch nicht in die Karten schauen.

Nicht dabei sind neben den schon länger fehlenden Reha-Patienten Ekin Celebi, Sandro Plechaty und Eric Voufack dagegen Ersatzkeeper Ole Springer und Felix Götze, die beide mit einem leichten Schädel-Hirn-Trauma ausfallen. Die Ärzte wollten bei solchen Verletzungen kein Risiko eingehen, meinte Dabrowski, es sei eine Vorsichtsmaßnahme, damit beide in der nächsten Woche wieder zur Verfügung stünden.

Dabrowski äußert volle Unterstützung für Götze

Bei Springer resultiert die Verletzung aus einem Zusammenstoß im Training, bei Götze aus dem Spiel gegen Dresden: Nach einem Zusammenprall mit Jakob Lemmer zog sich der Mittelfeldspieler eine Platzwunde über dem Auge zu. Nach dem Spiel schrieb Götze dann auf Instagram, auf der Trage von Dresdner Anhängern "beleidigt, bespuckt und beworfen" worden zu sein, zum ersten Mal in seinem Fußballerleben habe er deswegen geweint. 

Dabrowski gab an, die Thematik nur am Rande mitbekommen zu haben, da er nicht auf diversen Social-Media-Kanälen unterwegs sei. Seinem Spieler sprach er jedoch die volle Unterstützung zu und pflichtete Götzes Worten zu mehr Anstand in den Fußballstadien bei: "Trotz aller Rivalität und Ergebnisdruck sollte man Menschen erstmal respektvoll begegnen." Auch das war Teil der turbulenten Woche bei Rot-Weiss Essen.

vfa

Nicht nur Wegkamp traf schon fünfmal: Die Top-Joker der Drittligasaison