Bundesliga

Mané bleibt Mané-Kritiker: "Ich kann mehr und mehr zeigen"

Bayerns Matchwinner nach 6:2 gegen Mainz bescheiden

Mané bleibt Mané-Kritiker: "Ich kann mehr und mehr zeigen"

Will sich steigern: Sadio Mané.

Will sich steigern: Sadio Mané. IMAGO/Ulrich Wagner

Der Ersatz von Robert Lewandowski sollte Sadio Mané nie sein, und er unterscheidet sich auch in fast jeder Hinsicht vom zweimaligen Weltfußballer, der zwar ein Teamplayer sein konnte, aber durchaus auch wütend, wenn ein Pass nicht in seinem Lauf landete oder ihm selbst ein Ball versprang.

Wo ein Lewandowski oft abwinkte, reagiert Mané zumeist mit einem Lächeln, wohlwissend, dass dieses keine Probleme auf dem Fußballplatz löst. Stockfehler und kleine Unaufmerksamkeiten unterlaufen Mané noch zu viele, erstaunlich oft sticht der Senegalese mit Ungenauigkeiten und fast fahrlässigen Abseitsstellungen hervor.

Auch am Samstag, beim 6:2 gegen Mainz, begann Mané fahrig, obwohl er schon in der fünften Minute seinen ersten Assist auf Serge Gnabry lieferte. "Ich kann noch mehr", versicherte er im Anschluss an die 90 Minuten, die letztlich doch noch mehr als zufriedenstellend für ihn und die Mannschaft verliefen. Mané holte vor der Pause einen Elfmeter heraus, trat selbst an, scheiterte an Robin Zentner und verwandelte dann den Nachschuss. Ein bisschen passte es ins Bild dieses hochbegabten, aber teils schusseligen "Weltstars".

Mané nimmt sich selbst in die Pflicht

"Ich kann mehr und mehr zeigen", sagte Mané und lieferte Anschauungsmaterial in Abschnitt zwei, als nahezu jeder Angriff über seine linke Seite lief. Er selbst scheiterte zweimal, bereitete dann aber mit einer mustergültigen Flanke für Leon Goretzka vor. "Ich bin für die Mannschaft hier, versuche, Tore zu schießen und Assists zu geben und Spiele für die Mannschaft zu gewinnen." Aber: "Ich kann immer noch besser werden."

Und worin genau? "In allem", antwortete Mané deutlich. "Ich bin jemand, der jeden Tag lernen will. Ich denke, dass ich mich noch sehr verbessern kann. Offensiv, defensiv." Auch der Senegalese profitiert von der Umstellung zurück aufs Bayern-übliche 4-2-3-1-System mit ihm auf der linken Seite und mit dem Stoßstürmer Choupo-Moting. "Ich habe mein ganzes Leben lang auf dem linken Flügel gespielt", so Mané, darauf beschränken will er sich aber nicht. "Wenn mich die Mannschaft als Stürmer oder Rechtsaußen braucht, werde ich da sein."

Obwohl das kommende letzte Gruppenspiel am Dienstag gegen Inter für die Bayern sportlich etwas weniger relevant ist, geht es doch darum, den guten Lauf von nun sechs Siegen in Folge zu bestätigen, vom dieser Tage oft gesprochenen "Flow" will Mané lieber nicht reden. "Wir sind auf einem guten Weg. Wir hatten sehr gute Wochen. Aber auf hohem Niveau müssen wir weitermachen, konstant bleiben."

Mario Krischel