Bundesliga

Mainzer "Aufstieg" bringt nicht mehr TV-Geld

Finanzboss erklärt, warum Einsparungen weiter notwendig sind

Mainzer "Aufstieg" bringt nicht mehr TV-Geld

TV-Kamera in der Opel Arena.

TV-Kamera in der Opel Arena. imago images

"Auch wenn wir in der TV-Geld-Tabelle um zwei Plätze aufgestiegen sind, bedeutet das keine Mehreinnahmen für uns. Die Ausschüttungen aus dem neuen nationalen TV-Vertrag gehen in der kommenden Saison insgesamt um über 20 Prozent zurück, davon sind alle Klubs der Liga betroffen", erklärt Dr. Jan Lehmann, der kaufmännische Vorstand von Mainz 05.

Weitere Einbußen müssen die Vereine in der internationalen TV-Vermarktung hinnehmen. Nach kicker-Hochrechnung werden die Mainzer Einnahmen aus der gesamten TV-Vermarktung dadurch von 55,8 Millionen Euro in der Saison 2020/21 auf 49,9 Millionen Euro in der kommenden Spielzeit sinken. Unterm Strich werden 2021/22 mit 1,1 Milliarden Euro etwa 300 Millionen weniger Euro an die 36 Klubs der Bundesliga und 2. Liga ausgeschüttet als in der kürzlich zu Ende gegangenen Saison.

Ein Finanzproblem ergibt sich dadurch aus der Sicht von Lehmann nicht: "Wir haben aber ohnehin wie üblich sowohl konservativ budgetiert und nur mit gesicherten Einnahmen geplant. Entsprechend sind wir wirtschaftlich nach wie vor solide aufgestellt, auch wenn uns die Pandemie natürlich zu deutlichen Einsparungen zwingt."

Ausgaben für Berater und Personalaufwand

Das bekommen auch die Spielerberater zu spüren. Laut DFL-Angaben gab Mainz nach 9,3 Millionen Euro in der Saison 2018/19 nur noch 6 Millionen in der Spielzeit 2019/20 aus, was auch der geringeren Transfertätigkeit geschuldet ist. Der Verband veröffentlichte in dieser Woche die Finanzkennzahlen aller 36 Profiklubs.

Angestiegen ist demnach allerdings der Personalaufwand am Bruchweg von 48,9 in 2018/19 auf 52,6 Millionen Euro 2019/20. Dabei fließt allerdings mit ein, dass Mainz seit der Freistellung von Sandro Schwarz zwei Cheftrainer bezahlen musste. Im Vergleich zu anderen Klubs fällt die Steigerung der Personalkosten in Mainz jedoch eher moderat aus. Offensichtlich hatten viele Klubs die laut Vertrag von 2017 bis 2021 ansteigenden TV-Erlöse eingeplant, die wegen der Corona-Krise allerdings nicht komplett realisiert wurden.

Michael Ebert

Berater-Ausgaben: BVB unerreicht, Hoffenheim Vierter