Bundesliga

Mainz und der Wunsch nach einem Stürmer

Svensson: Kein Aktionismus im Angriff

Mainz und der Wunsch nach einem Stürmer

Abklatschen zwischen Bo Svensson (li.) und Jae-Sung Lee. Der Südkoreaner ist nicht die Idealbesetzung im Mittelsturm.

Abklatschen zwischen Bo Svensson (li.) und Jae-Sung Lee. Der Südkoreaner ist nicht die Idealbesetzung im Mittelsturm. imago images/Laci Perenyi

Mit ebendieser Frage sah sich Bo Svensson zwei Tage vor der Partie gegen Greuther Fürth am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) konfrontiert. Und der Trainer beantwortet sie dänisch-diplomatisch: "Wenn man sieht, dass wir vergangene Rückrunde fünf Angreifer hatten und jetzt drei …". Aktuell sind das Jonathan Burkardt, Adam Szalai und Karim Onisiwo.

Auch Lee könne da spielen, findet Svensson. "Er hat sehr oft bei Holstein Kiel dort gespielt und seine Rolle da gut erfüllt", weiß der Coach, der aber anmerkt, dass die beste Position des Koreaners ein wenig hinter der Spitze sei. Dennoch verfüge er über "gute Torabschlüsse, gutes Spielverständnis und er ist sehr fleißig".

"Wenn wir uns am Limit bewegen, haben wir Qualität"

Zu sehen war das beim 1:0 gegen RB Leipzig am ersten Spieltag, weniger aber beim 0:2 in Bochum zuletzt. Svensson will das nicht zu hoch hängen, verweist allgemein darauf, dass der FSV gegen den Aufsteiger insgesamt enttäuschte: "Wir haben nicht die entsprechende Energie auf den Platz gebracht. Das brauchen wir aber, um bestehen zu können. Wir haben Qualität, aber nur, wenn wir uns am Limit bewegen."

Ob Lee auch gegen die Mittelfranken beginnt? Szalai und Onisiwo gehörten zu dem Teil des Teams, das quarantänebeding fast zwei Wochen lang nicht trainieren konnte. Dieser Kreis benötige eine "Eingewöhnungsphase, sie müssen herangeführt werden an die Belastung". Der Däne verweist darauf, dass unterschiedliche Spielertypen unterschiedlich reagieren würden auf solche Trainingspausen- und -Wiederaufnahmen. "Der eine verkraftet es besser als der andere. Da sind wir gefordert, das richtig zu steuern." Szalai und Onisiwo sind beide wuchtige Stürmertypen. Gut möglich, dass sie noch den ein oder anderen Tag brauchen, um Startelfkandidat zu sein - wenngleich der Ungar in Bochum bereits für eine halbe Stunde eingewechselt wurde.

"Die Frage ist, ob wir so durch die Saison kommen"

Fakt ist, so Svensson: "Wir können am Samstag ein Bundesliga-Spiel bestreiten, die Frage ist, ob wir so durch die Saison kommen." Das ist die Antwort des 42-Jährigen auf die Frage, ob er sich noch einen Mann für die vorderste Front wünscht. Was das nun heißt? "Wir gucken auch im Sturm, ob ein Spieler da passt", konkretisiert der 05-Trainer, merkt aber an: "Wir holen nichts, um Aktionismus zu betreiben. Das widerspricht unserer Philosophie."

Folglich eine knackige Aufgabe für Sportvorstand Christian Heidel und Sportdirektor Martin Schmidt. Zwar sind die Rheinhessen bislang solide durch die Pandemie gekommen, wozu auch die Millionentransfers von Ridle Baku und eben Mateta beitrugen. Doch in die Schatulle greifen können die Macher für einen weiteren Offensiven gewiss nicht, das ist klar.

Benni Hofmann

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