Bundesliga

Bundesliga: Mainz 05 trennt sich von umstrittenem El Ghazi

Nach Social-Media-Aktivitäten des Niederländers

Mit "sofortiger Wirkung gekündigt": Mainz trennt sich von El Ghazi

Nicht mehr länger FSV-Profi: Anwar El Ghazi.

Nicht mehr länger FSV-Profi: Anwar El Ghazi. imago images

Es bleiben turbulente Tage rund um den aktuellen Tabellenletzten der Bundesliga: Nach dem Pokal-Aus in Berlin und dem darauffolgenden Rücktritt von Trainer Bo Svensson veröffentlichten die Mainzer am frühen Freitagabend ein Statement zum Fall Anwar El Ghazi. Dem Niederländer wurde gekündigt, sodass er nicht mehr Spieler des FSV ist. "Der Verein reagiert mit dieser Maßnahme auf die Äußerungen und Posts des Spielers in den sozialen Medien", schließen die Mainzer ihr knappes Statement.

Es war ein Hin und Her in den vergangenen Tagen. Am 17. Oktober suspendierte Mainz seinen Offensivspieler auf "unbestimmte Zeit", weil dieser einen Israel-feindlichen Social-Media-Post abgesetzt hatte. 13 Tage später folgte die Begnadigung El Ghazis mitsamt einer Abmahnung vom Verein. Nur zwei Tage darauf allerdings - Mainz hatte ihm bereits eine "zeitnahe" Rückkehr in den Spiel- und Trainingsbetrieb in Aussicht gestellt - verbreitete El Ghazi ein weiteres Statement zum Israel-Palästina-Konflikt und distanzierte sich darin auch vom Inhalt der Mitteilung, mit der die Mainzer seine Begnadigung kommuniziert hatten.

Der Verlust meiner Lebensgrundlage ist nichts im Vergleich zu der Hölle, die auf die Unschuldigen in Gaza hereinbricht.

Anwar El Ghazi

Der FSV reagierte mit Unverständnis und kündigte an, den Fall "juristisch prüfen" lassen zu wollen. El Ghazi hatte sich bereits am Montag krankschreiben lassen. Am Freitag trafen die Mainzer die Entscheidung, das Vertragsverhältnis zu beenden.

Am Abend dann meldete sich El Ghazi abermals via Social Media zu Wort: "Steh für das ein, was richtig ist, auch wenn das bedeutet, alleine damit zu stehen. Der Verlust meiner Lebensgrundlage ist nichts im Vergleich zu der Hölle, die auf die Unschuldigen in Gaza hereinbricht. Stoppt das Töten."

Generalstaatsanwaltschaft Koblenz ermittelt

Andernorts hat auch die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz ein Ermittlungsverfahren gegen El Ghazi eingeleitet. Dies bestätigte die Generalstaatsanwaltschaft auf SID-Anfrage. "Gegen den Beschuldigten besteht nach unserer Bewertung der Anfangsverdacht der Störung des öffentlichen Friedens durch Billigen von Straftaten in Tateinheit mit Volksverhetzung durch Verbreiten eines Inhalts", so das Statement. Das Kapitel des 28-Jährigen endet noch vor dem wichtigen Heimspiel gegen RB Leipzig am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

El Ghazi war erst Ende September als vereinsloser Spieler nachverpflichtet und mit einem Vertrag bis 30. Juni 2025 ausgestattet worden. In drei Bundesligaspielen kam er zum Einsatz, dabei jeweils von der Bank und bereitete beim 2:2 in Mönchengladbach einen Treffer vor.

msc

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