Das unerwartet freie Wochenende nahm Bo Svensson wie es kam. "Wir hätten gerne gespielt, akzeptieren die Zustände aber wie sie sind", sagt der Trainer des 1. FSV Mainz 05, nachdem das für Sonntagabend angesetzte Heimspiel gegen Hertha BSC wegen der Team-Quarantäne der Gäste verschoben werden musste. Also gab Svensson seinen Profis am Samstag frei, rief am Sonntag alle wieder zum Training zusammen und widmete sich danach dem Studium des nächsten Gegners: Des SV Werder Bremen. "In dieser Zeit muss man einfach flexibel bleiben", betont der 41-Jährige. "Wir wissen, dass wir nicht in einer normalen Welt leben."
Macht das Virus keinen Strich durch die Rechnung, treten die Mainzer planmäßig am Mittwochabend (Anpfiff 20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Bremen an. Die Hanseaten verloren am Sonntag zwar deutlich mit 1:4 bei Borussia Dortmund. Doch Svensson erwartet im Kellerduell eine andere Herangehensweise der Werderaner als gegen den BVB. Nur zwei Punkte trennen beide Klubs aktuell, Mainz kann den 13. Bremen im Aufeinandertreffen also überholen. Und in den Abstiegskampf stürzen? Immerhin sind die Norddeutschen nach fünf Niederlagen in der Liga nur noch vier Punkte vom Relegationsplatz entfernt. Mainz könnte sich dagegen fünf Punkte Vorsprung erarbeiten, wobei Hertha BSC dann ein Spiel weniger absolviert hat.
Svensson: "Es wird ein intensives Spiel, ein enges Spiel"
"Bremen hatte eine negative Phase, hat aber auch gegen Top-Mannschaften gespielt", sagt Svensson - darunter waren neben dem BVB der FC Bayern, Wolfsburg und RB Leipzig. Der Partie gegen Mainz misst das Team von Trainer Florian Kohfeldt deswegen eine andere Bedeutung bei, glaubt Kollege Svensson: "Man hat in dieser Saison gesehen, dass die Bremer eine gute Qualität haben. Es wird ein intensives Spiel, ein enges Spiel."
Nur "kleinere Blessuren" - Svensson kann personell aus dem Vollen schöpfen
Da kann es nur helfen, dass die Rheinhessen aktuell auf niemanden verzichten müssen. Stürmer Jonathan Burkardt (Gesichtsquetschung) und Verteidiger Daniel Brosinski (muskuläre Probleme) sind wie geplant wieder voll im Teamtraining. "Es gab ein paar kleinere Blessuren, aber es scheint, als hätten wir alle zur Verfügung", berichtet der 05-Coach. Die zahlreichen Optionen könnten sich auszahlen, denn nur drei Tage später geht es mit dem Heimspiel gegen den Rekordmeister Bayern München gleich weiter im Programm. "Natürlich ist es anders mit zwei Spielen als mit drei Spielen in einer Woche", sagt Svensson und gibt einen Hinweis darauf, dass er rotieren lassen könnte: "Gegen Bayern ist es immer gut, frische Leute auf dem Platz zu haben."
