05-Sportvorstand Christian Heidel und Sportdirektor Martin Schmidt stehen vor der schwierigen Aufgabe, einen Teil der Ablöse zu erwirtschaften, die Mainz 05 für Fernandes und Kunde bezahlte. Erster kam 2019 für eine Ablöse von 7,5 Millionen Euro von der AC Florenz, Kunde ein Jahr früher für die gleiche Summe von Atletico Madrid. Die Finanznot der Vereine ließ in der Coronakrise die Preise purzeln. Zudem tragen geringe Einsatzzeiten dazu bei, dass diese Größenordnung aktuell unrealistisch ist, zumal der Vertrag von Kunde nur noch ein Jahr läuft und das Arbeitspapier von Fernandes auch nur bis 2023.
An der grandiosen Aufholjagd in der Rückrunde war das Duo nur am Rande beteiligt. Fernandes kam bei drei Einsätzen auf 126 Spielminuten, saß in drei weiteren Spielen auf der Bank. Kunde absolvierte unter Bo Svensson keine einzige Bundesligaminute, saß viermal auf der Bank. Er war wegen einer Knie-OP verletzt, als der neue Trainer kam. Das Problem von Fernandes war unter anderem die fehlende Zweikampfhärte, die den 05-Spielstil unter Svensson neben dem Umschaltspiel wieder verstärkt auszeichnet.
Das defensive Mittelfeld ist bereits in festen Händen
"Wir wollen den Kader ein Stück weit verkleinern", kündigte der Trainer an, ohne Namen zu nennen. Dass die 05er dem Duo bei einem Angebot im niedrigen oder mittleren siebenstelligen Bereich keine Steine in den Weg legen werden, ist am Bruchweg jedoch ein offenes Geheimnis. Durch die Verlängerung der Ausleihe bei Dominik Kohr ist das defensive Mittelfeld in festen Händen. Das Bleiben von Leandro Barreiro stand ohnehin fest.
Aktuell stehen der Schweizer Fernandes und der Kameruner Kunde bei den Spielen ihrer Nationalteams im Schaufester. Die Schweiz testet am Sonntagabend gegen die USA. Am Mittwoch wird der Kader um drei Spieler auf die bei der EM zugelassene Größe reduziert. Kamerun tritt am Freitag zum Freundschaftsspiel in Nigeria an. Kunde gehört zum erweiterten Kader für die WM 2022, der 36 Personen umfasst.
