Lyons Trainer Sylvinho brachte im Vergleich zum 2:2 in Amiens Denayer, Koné, Thiago Mendes und Depay anstelle von Tete, Andersen, Aouar und Terrier. Ex-Hannoveraner Marcelo startete in der Innenverteidigung.
Auch auf Seiten von St. Petersburg kam ein ehemaliger Bundesligaprofi zum Einsatz. Douglas Santos, im Sommer von Hamburg nach Russland gewechselt, begann im zentralen Mittelfeld für das Team von Trainer Sergey Semak, der im Vergleich zum 3:1-Sieg über Arsenal Tula Smolnikov und Kuzyaev durch Osorio (Startelf-Debüt für Zenit) und Karavaev ersetzte. 40-Millionen-Neuzugang Malcom fehlte angeschlagen.
Gelb, Verletzung, Tor: Azmouns skurriles Premierentor
Auch ohne den Brasilianer begannen die Russen aber schwungvoll und stellten OL in den Anfangsminuten durchaus vor kleinere Probleme. Nach rund zehn Minuten kamen auch die Hausherren besser in die Partie und erspielten sich zusehends ein Übergewicht. Bis auf einige ungefährliche Distanzschüsse tat sich vor den beiden Toren aber relativ wenig. Erst ein Flachschuss von Azmoun auf Seiten von Zenit (21.), sowie eine Direktabnahme von Traoré für Lyon (23.) waren mehr als Trainingsaufgaben für die beiden Torhüter, zudem strich ein Kopfball von Marcelo nur knapp an Lunevs Tor vorbei (37.).
Die Schlussphase des ersten Durchgangs stand dann aber ganz im Zeichen von Zenit-Stürmer Azmoun. Der Iraner sah für ein Foul an Thiago Mendes die erste Gelbe Karte der Partie, verletzte sich dabei aber selbst und blieb minutenlang am Boden liegen. Seine Mitspieler forderten schon eine Trage, Ersatzspieler Ozdoev stand zur Einwechslung bereit, da humpelte Azmoun zurück aufs Feld - und avancierte wenige Momente später zum ersten Torschützen der neuen Champions-League-Saison. Einen feinen Doppelpass mit Dzyuba veredelte der Angreifer mit der Pieke ins linke Eck - die Führung mit enorm kurioser Vorgeschichte (41.).
Ozdoevs unglücklicher Einstand: Depay trifft vom Punkt
Doch die Personalie Azmoun hatte noch eine weitere Pointe in petto: Der Iraner kam - obwohl sichtlich angeschlagen - zunächst aus der Pause, versuchte es noch genau 60 Sekunden, um sich dann eine Minute nach Wiederbeginn auswechseln zu lassen. Ozdoev kam also doch in die Partie - und feierte direkt einen unrühmlichen Einstand. Gerade einmal zwei Minuten war der Joker auf dem Platz, als er im eigenen Strafraum gegen Depay das Bein stehen ließ. Der Niederländer nahm den Kontakt an und verwandelte den fälligen Strafstoß höchstselbst zum Ausgleich (51.).
Depay blieb in der Folge der auffälligste Akteur auf dem Platz und trieb immer wieder an, Lyon erspielte sich leichte Vorteile, wurde aber selten wirklich zwingend. Reine-Adelaide (61.) und Depay (80.) vergaben gute Einschusspositionen kläglich, bei Distanzschüssen von Dembelé (82.) sowie dem eingewechselte Cornet (84.) fehlte nicht viel. Die beste Chance für die keinesfalls unterlegenen Russen im zweiten Durchgang vergab Ozdoev per Kopf (69.). Tore sollten jedoch nicht mehr fallen, Leipzigs Gruppengegner verpassen also jeweils einen Auftaktdreier.
Am zweiten Spieltag der Champions League geht es am 2. Oktober für Lyon dann nach Leipzig, Zenit erwartet Benfica Lissabon zuhause.